Hurrikan „Ida“ wütete

Weltuntergangsstimmung: Rekordregen in New York

Ausland
02.09.2021 12:07

In New York herrscht Weltuntergangsstimmung aufgrund des Hurrikans „Ida“: Ausläufer des Wirbelsturms brachten den stärksten Regen seit Beginn der Aufzeichnungen. Straßen und Wohnungen standen am Mittwochabend bis zu einem Meter unter Wasser, der U-Bahn-Verkehr wurde eingestellt und Tausende Haushalte waren ohne Strom. Bürgermeister Bill de Blasio rief den Notstand aus - die Menschen sollten in ihren Wohnungen bleiben und nicht nach draußen gehen. In den Bundesstaaten New York und New Jersey starben laut „New York Times“ mindestens acht Menschen in den Fluten.

„Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit Rekordregen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Straßen“, warnte de Blasio auf Twitter. Er riet den Bewohnern der Metropole: „Wenn Sie darüber nachdenken, nach draußen zu gehen: Machen Sie das nicht!“

Mindestens acht Menschen sollen aufgrund der Überschwemmungen in den US-Bundesstaaten New York und New Jersey ihr Leben verloren haben. In der Stadt Passaic (New Jersey) wurde ein älterer Mann in seinem Auto von den Fluten überrascht, erklärte Bürgermeistern Hector Lora dem Sender CNN. Zwei weitere Menschen, die sich im Fahrzeug befanden, konnten von der Feuerwehr gerettet werden. Im New Yorker Stadtteil Queens starben eine Mutter und ihr Sohn, nachdem Wasser in ihr Kellerappartement eingedrungen war. Taucher versuchten laut dem Sender NBC New York noch vergeblich, die beiden zu retten. Ein 66-Jähriger soll im gleichen Stadtteil auch in einem Keller eingeschlossen worden und ertrunken sein.

Regenreichster Sommer in der Geschichte New Yorks
In rund 5300 Haushalten fiel der Strom aus. Der Rekordregen brachte innerhalb einer Stunde 80 Millimeter Regen im Central Park, berichtete der Nationale Wetterdienst - damit wurde der Rekord von vor einer Woche mit 49 Millimetern innerhalb einer Stunde, die der Tropensturm „Henri“ gebracht hatte, übertroffen. Der Sommer im „Big Apple“ ist der regenreichste der Geschichte. 

Der Niederschlag verwandelte Stiegen in Wasserfälle und Straßen in Flüsse. Videos in sozialen Medien zeigen das Ausmaß des Chaos: So mussten Fahrgäste im Bus auf die Sitze steigen. Stark betroffen waren naturgemäß auch viele U-Bahn-Linien - diese mussten zwischenzeitlich den Dienst komplett einstellen. Viele Stadtbewohner saßen in lahmgelegten Waggons fest. 

US Open: Regen kam seitlich ins Stadion
Andere Menschen versuchten der Notlage etwas Gutes abzugewinnen. Ein Clip zeigt einen entspannten Mann, der auf einer Luftmatratze im Regen auf dem Wasser treibt und dabei genüsslich Shisha raucht. Die Tennis-US-Open, die im überdachten 
Louis-Armstrong-Stadion stattfinden hätten sollen, mussten wegen des extremen Wetters unterbrochen werden. Es regnete seitlich so stark hinein, dass das Spiel der deutschen Tennisspielerin Angelique Kerber gegen Anhelina Kalinina aus der Ukraine auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste.

Halbe Million Haushalte in Louisiana noch immer ohne Strom
In Gebieten im Süden der USA, die schwer von „Ida“ in Mitleidenschaft gezogen wurden, haben unzählige Haushalte noch immer keinen Strom und kein Wasser. Der Gouverneur von Louisiana forderte dringend dazu auf, Treibstoff zu liefern, um rund eine Million Haushalte und Unternehmen ohne Strom und etwa 600.000 Menschen ohne Wasser zu versorgen. 

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