5600 Schüler sind von ihren Eltern vom kommenden Schuljahr abgemeldet worden - doppelt so viele wie in normalen Jahren. Wegen der dermaßen stark gestiegenen Zahl will das Bildungsministerium die Regeln für den häuslichen Unterricht verschärfen. Für die Umsetzung sind allerdings noch einige rechtliche Fragen zu klären, wie es heißt.
Spitzenreiter bei den Abmeldungen sind einer Ö1-Auflistung zufolge Niederösterreich mit 1400 sowie die Steiermark und Oberösterreich mit je mehr als 1000 abgemeldeten Schulkindern. Vor allem in Oberösterreich ist die Zahl extrem gestiegen - im Vergleich zum Schuljahr 2019/20, also vor der Corona-Pandemie, um das Fünffache, wie es im „Morgenjournal“ am Freitag hieß. In Salzburg hat sich die Zahl der Abmeldungen demnach vervierfacht und liegt nun bei mehr als 380. In Wien dürfte die Situation in etwa gleich geblieben sein - in den Vorjahren waren rund 500 Schüler abgemeldet worden.
Keine Schul-, sondern lediglich Unterrichtspflicht
In Österreich gilt keine Schul-, sondern lediglich eine Unterrichtspflicht. Kinder dürfen häuslichen Unterricht oder eine Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht (diese haben nicht das Recht zur Vergabe von Schulzeugnissen) besuchen. Das muss der jeweiligen Bildungsdirektion bis zum Beginn des jeweiligen Schuljahrs angezeigt werden, und diese kann die Abmeldung nur untersagen, „wenn mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, dass die Gleichwertigkeit des Unterrichtes nicht gegeben ist“.
Eltern sollen über Konsequenzen aufgeklärt werden
Bei 5600 Schulkindern ist dies nicht passiert, sie bleiben im kommenden Schuljahr dem klassischen Unterricht fern. Das Bildungsministerium möchte aber sicherstellen, dass den Eltern auch bewusst ist, was diese Abmeldung in der Praxis bedeutet. Ihnen sollen in Aufklärungsgesprächen die Konsequenzen verdeutlicht werden.
Für die Umsetzung dieser Pläne sind laut Bildungsministerium allerdings noch einige rechtliche Fragen zu klären.
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