Die Anfrage der FPÖ nach den um ein Drittel überzogenen Baukosten des Grazer Kunsthauses scheint 18 Jahre nach dessen Fertigsstellung etwas spät. Aktuell ist aber die Beanstandung des Landesrechnungshofs in Sachen Kartenverkaufspolitik. Hier ortet man zu viele Freikarten - auch wenn eine positive Entwicklung sichtbar ist.
Das Kunsthaus Graz stand im Mittelpunkt der jüngsten Prüfung des Landesrechnungshofes, den Auftrag dazu erteilte die FPÖ im Landtag. Dabei stellte sich heraus, dass die Errichtung des Kunsthauses, die durch die Stadt Graz, das Land Steiermark und indirekt auch durch den Bund finanziert wurde, mit 38,43 Millionen Euro um ein Drittel teurer ausfiel als ursprünglich geplant. Dennoch erwuchs aus dieser Kostensteigerung dem Land Steiermark selbst grundsätzlich kein Nachteil, weil dessen Beitrag an den Finanzierungskosten mit 14,53 Millionen Euro gedeckelt war.
Verdeckte Kosten
Kritik übte der Rechnungshof an der intransparenten Beteiligung des Bundes, durch die dem Land doch zusätzliche Kosten von 150.000 Euro erwachsen sind. Auch wird vom LRH bemängelt, dass bei den Beschlussfassungen des Landes zur Kunsthaus-Finanzierung den Nebenkosten der Finanzierung nicht die gebotene Achtung geschenkt wurde.
Zuwenig Besucher, zu viele Freikarten
Aktueller ist die Kritik an den Besucherzahlen, die von 2003 bis 2012 stark rückläufig waren. Ab 2013 ortet der LRH zwar erkennbare Bemühungen, hier eine Trendwende einzuleiten, was aber überwiegend durch Freikarten erfolgte. Beinahe die Hälfte geht gratis ins Kunsthaus, kein Wunder also, dass der Rechnungshof da eine Reduzierung fordert.
Eingeschlagener Weg ist richtig
Auch der Eigendeckungsgrat lässt zu wünschen übrig, Nur zwischen 10,6 % und 13,4 % seiner Kosten erwirtschaftet das Kunsthaus selbst. Seit dem Vorjahr gibt es aber ein neues Konzept, das einen Weg in die richtige Richtung einschlägt, zeigt sich der Landesrechnungshof zuletzt doch noch versöhnlich.
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