Ein entgleister Waggon, der im Wasser liegt: Das Bild vom Zugunfall im Sommer soll nicht symbolisch für Zustand und Zukunft der Murtalbahn stehen. Doch die Region fühlt sich von der hohen Politik im Stich gelassen. Immerhin: Am Montag trifft sich erstmals eine neue Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der Steiermark, Salzburg und des Bundes.
Zwar gab und gibt es von der Landesspitze ein öffentliches Bekenntnis zur Bahnstrecke zwischen Unzmarkt und Mauterndorf (Salzburg). Wie die dringend notwendige Modernisierung gelingen soll, steht aber in den Sternen. Laut Verkehrsreferent Anton Lang soll eine Elektrifizierung der Strecke mehr als 350 Millionen Euro kosten, ein Umstieg auf Wasserstoffantrieb sogar über 500 Millionen Euro - für das Land finanziell nicht stemmbar.
Geld müsste also aus dem Verkehrsministerium fließen. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus der Steiermark, Salzburg und des Bundes wurde nun eingerichtet, heute trifft sie sich zum ersten Mal, wird im Büro von Lang bestätigt. Ziel: „die bestmögliche realisierbare Variante“. Im Ministerium heißt es, dass man „je nach Ergebnis“ auch die finanzielle Unterstützung in Betracht ziehe.
„Es tut weh, wenn wir kein Gehör finden“
„Mehr Tempo“ fordert Muraus Bürgermeister Thomas Kalcher (ÖVP). Gemeinsam mit allen Amtskolleginnen und -kollegen im Bezirk hat er erst vor Kurzem wieder einen Brief nach Graz geschickt. Er vermisst beim Land „ein positives Signal, ein Aussage für die Zukunft. Es tut weh, wenn wir kein Gehör finden.“
Von der lange favorisierten Wasserstoff-Idee hat man sich in der Region nun verabschiedet und könnte mit einer Elektrifizierung gut leben. Hauptsache, es tut sich was. Denn derzeit fehlt es einfach an Fahrgastqualität, räumt Kalcher ein.
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