Vor der Graz-Wahl

Michael Ehmann (SPÖ): „Wir sind im Aufwind“

Steiermark
15.09.2021 09:35

Die SPÖ hat bei der letzten Graz-Wahl gerade einmal zehn Prozent bekommen und ist nicht mehr im Stadtrat vertreten. Spitzenkandidat Michael Ehmann will nach der Wahl am 26. September wieder zurück an die Macht. Die „Steirerkrone“ traf ihn zum Interview.

Gefragt nach Ihrem Wahlziel, haben Sie gesagt, Sie wollen Verkehrsstadtrat werden. Warum ausgerechnet Verkehrsstadtrat?
In den letzten zwei Jahrzehnten ist beim Öffi-Ausbau in Graz nicht viel weitergegangen. Wir haben mit Experten ein Konzept erarbeitet. Wir wollen eine City-S-Bahn, die die großen Arbeitgeber Magna und Andritz AG anbindet.

Warum keine U-Bahn?
Die Stadt wäre jahrelang eine riesige Baustelle. Ich glaube, dass das der Innenstadtwirtschaft, aber auch den Anrainern nicht zumutbar ist. Für die City-S-Bahn würden wir die Schleppbahngleise nützen. Hinzu kommen die Kosten der U-Bahn. Die sind mit Sicherheit deutlich höher als die angegebenen 3,3 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Unser Öffi-Konzept würde 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro kosten - da ist der Straßenbahn-Ausbau schon mitgerechnet.

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Wir bekommen auch viel Zuspruch bei unseren Wahlständen - das ist eine ganz neue Erfahrung!

Michael Ehmann

Für die Umsetzung müsste die SPÖ dazugewinnen.
Wir sind im Aufwind. Im Jänner waren wir in den Umfragen noch bei acht Prozent, jetzt bei 12, 13. Wir bekommen auch viel Zuspruch bei unseren Wahlständen - das ist eine ganz neue Erfahrung! (lacht)

Was ist, wenn am Ende nichts daraus wird, wenn Sie nicht Stadtrat werden? Treten Sie dann zurück?
Ich gehe davon aus, dass wir das schaffen. Wenn nicht, werde ich meine Position zur Verfügung stellen.

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Wir spenden auch, aber wir reden nur nicht so viel darüber - vielleicht ist das ein Fehler.

Michael Ehmann

Für viele ist die Grazer KPÖ die bessere SPÖ. Warum sollten man Sie wählen?
Was immer wieder kommt, sind die Spenden (die Kommunisten spenden einen Teil ihres Gehalts, Anm.). Wir spenden auch, aber wir reden nur nicht so viel darüber - vielleicht ist das ein Fehler. Wir haben grundsätzlich einen anderen Zugang. Wir wollen, dass Leute, die in Not geraten, einen Rechtsanspruch auf Hilfe haben.

Sollten die Linksparteien in Graz nach der Wahl eine Mehrheit haben, können Sie sich vorstellen, dann die Kommunistin Elke Kahr zur Bürgermeisterin zu machen?
Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass sich das rechnerisch ausgehen wird. Außerdem hat Kahr schon gesagt, dass die stärkste Partei den Bürgermeister stellen soll - die Frage erübrigt sich also.

Was sind - abgesehen vom Öffi-Ausbau - Ihre Anliegen?
Wir müssen etwas gegen die Bauwut tun. Wir sind für den Gratis-Kindergarten - das würde 15 Millionen Euro im Jahr kosten. Und wir sind dafür, dass pflegende Angehörige von der Stadt Graz angestellt werden.

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