Der Landeshauptmann gab zu bedenken, dass die zu Vorarlberg nächstgelegenen Atomkraftwerke in der Schweiz - Beznau I und II - sowie in Deutschland - Gundremmingen - aus den 1960er-Jahren stammten oder noch älter seien. Sausgruber forderte Faymann zu einer Überprüfung auf, "inwieweit diese den japanischen Ereignissen in der Wirkung gleichwertigen Gefährdungen standhalten würden". Bestehende Anlagen, die höchsten sicherheitstechnischen Standards nicht gerecht würden, "sind abzuschalten", so Sausgruber.
Die Bemühungen gegen grenznahe Atomkraftwerke in Deutschland und der Schweiz müssten verstärkt werden, betonte auch FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger. Grünen-Chef Johannes Rauch wies darauf hin, dass Vorarlberg im Fall einer Katastrophe aufgrund oft vorherrschender Westwetterlagen im direkten Einzugsbereich der Schweizer Atomkraftwerke Beznau und Gösgen liege.
Keine innerstaatliche Angelegenheit
Der Betrieb eines Atomkraftwerks sei keine innerstaatliche Angelegenheit, "sondern die vorsätzliche grenzüberschreitende Gefährdung von Hunderttausenden Menschen", verwies Rauch auf weltweit 436 in Betrieb befindliche Atomkraftwerke. "Wir fordern unsere Nachbarn in der Schweiz und Deutschland auf, ihre Atomkraftwerke abzuschalten", so der Grün-Politiker.
Aus Solidarität mit der betroffenen Bevölkerung in Japan und um auf die Gefährdung durch die Atomkraft aufmerksam zu machen, veranstalten die Grünen am Montag vor dem Landhaus in Bregenz um 17 Uhr eine Mahnwache. "Wir sind in Gedanken bei den Menschen in Japan, die von Erdbeben, Tsunami und Reaktorkatastrophe dreifach getroffen sind", so Rauch.
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