Auf die Zeit nach der Wahl darf man in Bad Ischl schon gespannt sein. Dass es in der Kaiserstadt ein politisches Miteinander geben wird, erscheint derzeit äußerst unwahrscheinlich. Nach dem Streit um den Tennishallen-Bau und die Sanierung von Schulen sorgt nun das geplante Hotel „Grand Elisabeth“ für dicke Luft.
„Es ist eine Wahlauseinandersetzung. Da darf und muss ich Dinge, die in der Stadt nicht gut laufen, aufzeigen“, sieht sich Bürgerlistenchef Hannes Mathes nicht als Querulant. Die Pläne für den Bau des 130-Zimmer-Hotels „Grand Elisabeth“ auf einem Grundstück der Stadt direkt neben dem Kurhaus müsse er deshalb auch aufgreifen.
„Geschenk“
Der Preis für die kolportierte monatliche Grundstückspacht von 350 € sei schlichtweg ein Geschenk – und das auf 99 Jahre. „Was sollen sich Familien denken, die bei einem Grundstückskauf 200 Euro pro Quadratmeter zahlen müssen, während SP-nahe Unternehmer für ein riesiges Hotel-Grundstück fast nichts zahlen müssen“, so Mathes.
Pönale zu niedrig?
Kritisch sieht er auch eine Klausel für den Fall, dass auf dem Areal doch kein Beherbergungsbetrieb errichtet wird. „Die Pönale beläuft sich auf das 15-Fache der Kosten für das Hotel und wäre damit etwa beim Bau von Wohnungen auch ein Geschenk“, meint Mathes.
„Geschenkt wird nichts“
SP-Stadtchefin Ines Schiller platzt der Kragen: „Geschenkt wird hier gar nichts. Wir brauchen ein Hotel. Ziel der Stadtgemeinde war es nicht, den Grund möglichst teuer zu verkaufen, sondern dass er im Besitz der Stadt bleibt und ein Hotel errichtet wird. Und das ist nun gesichert.“
2024 Eröffnung
Die Eröffnung soll vor dem Kulturhauptstadtjahr 2024 erfolgen. Laut Josef Öhlinger und Herbert Ackerl vom Investoren-Konsortium sind Suiten, ein Restaurant, ein Schwimmteich und eine öffentliche Tiefgarage geplant.
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