Kein „Hacker-Bonus“

„Opa wartete zwei Stunden mit gebrochener Hüfte“

Wien
18.09.2021 09:38

Ein Stadtrat stürzt und vier Autos der Berufsrettung rasen wegen Prellungen an die Adresse des Politikers - für Empörung sorgt der Promi-Bonus des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ). Noch am Freitag rückte FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss aus und schilderte einen persönlichen Vorfall: „Mein 91 Jahre alter Opa musste vor zehn Tagen über zwei Stunden mit gebrochener Hüfte auf den Krankenwagen warten.“

„Wir stehen kurz vor dem Kollaps“, warnen Vertreter der Rettung auch in Gesprächen mit der „Krone“. Mit einem prominenten Namen scheint man davon nicht allzu viel mitzubekommen. Wie berichtet, fiel Wiens Gesundheitsstatdrat Peter Hacker auf den Stufen der Terrasse seiner Wohnung auf den Rücken. Am nächsten Morgen alarmierte er die Rettung - und die lieferte einen regelrechten Großeinsatz. An die Adresse rasten: ein Rettungswagen (zwei Sanitäter), ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (ein Notarzt, ein Sanitäter), ein Oberarzt (zur Qualitätssicherung, wie es heißt) und der diensthabende Hauptinspektionsoffizier. Bemerkenswerter Zusatz der Berufsrettung: „Das ist bei Einsätzen mit Personen des öffentlichen Lebens vorgesehen.“

Wiens Stadtrat Peter Hacker (Bild: Gerhard Bartel)
Wiens Stadtrat Peter Hacker

Zumindest der Opa von Maximilian Krauss scheint nicht in diese Kategorie zu fallen. „Ich wünsche Hacker eine rasche Genesung. Nicht einzusehen ist allerdings, warum vier (!) Krankenwagen zur Stelle sind, wenn der Gesundheitsboss ins Krankenhaus muss“, twitterte der FPÖ-Politiker. Und weiter: „Mein 91 Jahre alter Opa musste vor zehn Tagen über zwei Stunden mit gebrochener Hüfte auf den Krankenwagen warten.“

„Man weiß ja eh, wie es bei uns läuft!“
Ähnlich sehen das auch viele Leser der „Krone“ und krone.at. „Klar, für Politiker muss es eine Sonderbehandlung geben. Gleich und gleicher“, schreibt einer. Ein anderer: „Man weiß ja eh, wie es bei uns läuft! Mich würde es eher wundern, wenn es bei solchen Patienten genauso ablaufen würde, wie bei normalen Patienten.“ Andere wiederum nehmen den Stadtrat in Schutz - Fazit: „Er wird ja nicht selber vier Einsatzfahrzeuge bestellt haben, für das sind andere verantwortlich.“ Im Spital bleiben musste Hacker übrigens nicht - er wurde in häusliche Pflege entlassen.

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