Andere FPÖ-Linie

Hofer: „Bin überzeugt, dass eine Impfung schützt“

Politik
17.09.2021 19:01

Wäre Norbert Hofer noch immer FPÖ-Chef, dann würde die Linie der Freiheitlichen in Sachen Corona-Impfung wohl anders aussehen. Der dritte Nationalratspräsident schlug in der derzeit hitzigen Diskussion (Geimpfte vs. Nicht-Geimpfte) weitaus moderatere Töne an als sein Nachfolger Herbert Kickl. „Ich bin aufgrund der Faktenlage davon überzeugt, dass eine Impfung schützt“, schrieb der Burgenländer am Freitag auf Twitter.

Er und seine Familie seien geimpft. Gleichzeitig wehre er sich aber dagegen, ungeimpfte Personen zu stigmatisieren. „Es ist eine höchst persönliche Entscheidung, ob man sich impfen lässt oder nicht“, so Hofer auf Twitter weiter.

Wirbel um FPÖ-Video zu Covid-Impfung
Innerhalb seiner Partei gab es in der letzten Zeit in Sachen Corona-Impfung weitaus härtere Töne. Während immer neue Initiativen gestartet werden, um noch mehr Menschen zum Impfen zu bewegen, veröffentlichte die FPÖ unlängst sogar ein Video, das eindringlich vor dem Impfen warnt und den Impfstoffen die Effektivität abspricht. In dem Video mit über 200.000 Views griff FPÖ-Parteichef Herbert Kickl auf mehrere Falschinformationen als Argumente zurück, wie ein APA-Faktencheck ergab. Darunter auch ein Interview, wonach der Großteil aller Intensivpatienten in Österreich geimpft sein soll.

Aufregung um FPÖ-Vorwurf der „Lüge“ gegen Ärztekammerpräsident
Für Aufregung im Gesundheitsausschuss des Nationalrates sorgte am Donnerstag eine Aussage vom FPÖ-Abgeordneten Peter Wurm. Während des öffentlichen Expertenhearings zum Volksbegehren „Für Impf-Freiheit“ bezichtigte er Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres der „Lüge“. Der von der SPÖ als Experte geladene Szekeres verließ daraufhin die Sitzung. „Ich lasse mir das nicht gefallen“, sagte er.

Belakowitsch: „Szekeres sagte die Unwahrheit“
Einen Tag später legte die stellvertretende FPÖ-Klubobfrau Dagmar Belakowitsch nach: „Szekeres sagte die glatte Unwahrheit. Er hat behauptet, dass in den Spitälern auf den Intensivstationen nur ungeimpfte Patienten lägen. Diese Behauptung ist eindeutig falsch.“ Und fügte hinzu: „Wenn der als Experte der SPÖ geladene Ärztekammer-Chef eine dermaßen eindeutig falsche Aussage zur Belegung der Intensivstationen tätigt, dann hätte er dem Widerspruch unserer Abgeordneten auch anders begegnen können, nämlich nachzufragen und seine Aussage zu korrigieren - statt einfach den Saal zu verlassen.“

Köstinger: „FPÖ-Propaganda schuld an niedriger Impfquote
Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) machte unterdessen am Mittwoch die „Anti-Impf-Propaganda“ der FPÖ für die vergleichsweise niedrige Impfquote in Österreich verantwortlich. Wenn die Blauen rund um Kickl nicht wiederholt die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung in Frage stellen würden, „wäre die Impfquote in Österreich höher und wir könnten weitere Lockerungsschritte - wie etwa in Dänemark - durchführen“, so Köstinger.

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