Bei der Grazer Gemeinderatswahl hat die Überraschungssiegerin KPÖ von fast allen anderen Parteien gewonnen. Am meisten neue Stimmen holte sie laut einer Wählerstromanalyse des SORA-Instituts für den ORF allerdings von den Nichtwählern. Die große Wahlverliererin ist die ÖVP, die nur die Hälfte ihrer Wähler von 2017 halten konnte. Besonders viele wanderten zu den Grünen ab.
Zu den Zahlen im Detail: Die ÖVP hatte bei der Gemeinderatswahl 2017 (inklusive Briefwahl) noch 48.000 Stimmen erhalten, am Sonntag waren es nur noch 31.000. Damit sackte die bisherige Bürgermeisterpartei um 12,1 Punkte auf 25,7 Prozent ab. Besonders viele Stimmen - nämlich jeweils 7000 - hat die bisherige Bürgermeisterpartei an die Grünen und an die Nichtwähler verloren. Außerdem machten 3000 frühere ÖVP-Wähler ihr Kreuz diesmal bei den NEOS. Je 2000 wechselten der Berechnung zufolge zu SPÖ, FPÖ und zur Wahlsiegerin KPÖ.
Die KPÖ - bei der Wahl vor vier Jahren mit 26.000 Stimmen noch deutlich abgeschlagene Zweite - schaffte diesmal mit 34.000 Stimmen den Sprung an die Spitze (+8,6 auf 28,9 Prozent). Die Wählerstromanalyse weist für die KPÖ Zugewinne von fast allen Parteien aus: je 3000 von SPÖ und Grünen, je 2000 von ÖVP und FPÖ und 4000 von den Nichtwählern.
Außerdem konnte die KPÖ acht von zehn ihrer Wählerinnen und Wähler von 2017 neuerlich mobilisieren (79 Prozent), die Grünen behielten sechs von zehn Wählern (62 Prozent). Bei allen anderen Parteien lag die Behaltequote um die 50 Prozent oder darunter. Die FPÖ konnte nur vier von zehn Wählern erneut mobilisieren und verlor alleine ein Viertel (5.000 Stimmen) an die Nichtwähler.
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