SPÖ glücklich

So viele Parteien wie nie im Linzer Gemeinderat

Oberösterreich
27.09.2021 07:00

Die Linzer SPÖ jubelt über die höchsten Zugewinne aller Parteien und einen zweiten Stadtsenatssitz. Die ÖVP und die FPÖ hingegen hadern mit der Wahlbeteiligung. Und um das Stadtchef-Amt wird es eine Stichwahl geben.

Zartes Kalbsbutterschnitzerl mit Kartoffelpüree, Spinatstrudel mit Schafskäse, Orangen-Panna Cotta – jede Menge Köstlichkeiten wurden gestern in der Linzer Stadtwahlzentrale im Alten Rathaus kredenzt. Lukullische Gaumenfreuden, die aber außer dem „Hausherrn“ nur wenige der Spitzenkandidaten wirklich genießen konnten. Schon bei der ersten Hochrechnung zur Bürgermeisterwahl gab’s kollektiven Jubel im roten Lager. Als dann auch noch die Gemeinderatsergebnisse der SPÖ ein Plus und die Rückeroberung des Stadtsenatsmandats von der FPÖ verhießen, gab’s kein Halten mehr, küsste Stadtchef Klaus Luger überglücklich seine Michaela. „Ich bin so unsagbar dankbar, dass wir trotz so vieler Mitbewerber so ein Ergebnis eingefahren haben. Die Linzer haben uns einmal mehr bestätigt, dass sie unseren Kurs in Linz für den richtigen halten.“

Kein Feiern bei der ÖVP
Bei VP-Stadtvize Bernhard Baier kam dagegen kaum Feierstimmung auf. Auch wenn er, wie schon 2015, wieder mit Luger in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt gehen wird, zeigte er sich vor allem vom Ergebnis auf Gemeinderatsebene ernüchtert: „Das Minus schmerzt, aber immerhin ist es uns gelungen, die Mandate zu halten. Traurig macht mich vor allem die geringe Wahlbeteiligung.“

VP-Spitzenkandidat Bernhard Baier und Klubobfrau Elisabeth Manhal (l.) blickten sichtlich enttäuscht aufs Ergebnis. (Bild: Einöder Horst)
VP-Spitzenkandidat Bernhard Baier und Klubobfrau Elisabeth Manhal (l.) blickten sichtlich enttäuscht aufs Ergebnis.

Mit Letzterer haderte auch Wahlverlierer und FP-Stadtvize Markus Hein, der krankheitsbedingt noch sichtlich gezeichnet in einer ersten Reaktion meinte: „Das Ergebnis ist sehr, sehr bitter. Wir werden das in den nächsten Tagen analysieren. Nichtsdestotrotz kann ich unseren Wählern versprechen, dass wir weiter in ihrem Sinne für die Stadt arbeiten werden.“

Bitterer Abend für FP-Stadtvize Markus Hein und Gattin Almut. (Bild: Einöder Horst)
Bitterer Abend für FP-Stadtvize Markus Hein und Gattin Almut.

Vier weitere Parteien
Das wollen neben Grünen-Spitzenkandidatin Eva Schobesberger, die ähnlich wie Luger sehr erfreut über das Ergebnis war, gleich fünf (!) weitere Parteien: Gerlinde Grünn und ihre KPÖ schafften abermals den Einzug in den Gemeinderat, und auch Georg Redlhammer (Neos), Lorenz Potocnik (Linzplus), Norbert Obermayr (MFG) und Clemens Brandstetter (Wandel) ziehen ins Alte Rathaus ein. 

lemens Brandstetter (Wandel) musste zittern. (Bild: Einöder Horst)
lemens Brandstetter (Wandel) musste zittern.

Letzterer musste lange zittern, nachdem bis zuletzt nicht klar war, ob er die magische 1,6-Prozent-Hürde tatsächlich schaffen würde. Der Jungpolitiker konnte es kaum fassen: „So cool! Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir das geschafft haben. Ich verspreche, wir werden ordentlich Gas geben!“

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