Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat am Mittwoch von der türkis-grünen Bundesregierung eindringlich die gesetzliche Grundlage für die Einführung einer 2G-Regel ähnlich wie in Wien gefordert. „Wir reden schon den ganzen Sommer darüber“, meinte er. Derzeit sei sie anhand der Auslastung in den steirischen Krankenhäusern und der Infektionszahlen in der Grünen Mark nicht nötig, aber „wenn etwas explodiert“, wolle man rasch reagieren können.
Außerdem lässt der steirische ÖVP-Chef in Sachen Kostenpflicht für Corona-Tests nicht locker: „Ich bitte den Bund, sich zu erklären, ob er das einführt.“ In Deutschland und anderen Ländern seien sie teilweise schon kostenpflichtig. Schützenhöfer plädierte einmal mehr für 6,50 Euro, die Höhe der Rezeptgebühr. Ausgenommen sein sollen sozial Schwächere, die ohnehin von der Rezeptgebühr befreit sind, sowie jene, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
„Ich will auf sicheren Füßen stehen“
Schützenhöfer erklärte nach einem Treffen mit der steirischen Ärzteschaft weiters, dass man schon knapp dran gewesen sei, eine 2G-Regel umzusetzen, „aber die aktuellen Zahlen erfordern es derzeit nicht“. Außerdem ist der steirische Verfassungsdienst der Meinung, dass diese Regel mit der aktuellen Gesetzeslage nicht möglich sei: „Ich will auf sicheren Füßen stehen“, daher mache er nun Druck auf den Bund.
2G-Regel ab Allerheiligen?
Der steirische Landeshauptmann hofft, dass man beispielsweise ab Allerheiligen eine rechtlich gesicherte 2G-Regel einführen kann, wenn es nötig ist. Es soll sowohl eine bundesweite Vorgabe möglich sein, als auch nur einzelne Bundesländer. Jedenfalls müssen die Maßnahmen einheitlich sein.
Pandemie kostet Land Steiermark 180 Millionen Euro
Finanzlandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang (SPÖ) zufolge hat die Corona-Pandemie 180 Millionen Euro an direkten Kosten für das Land verursacht - exklusive Hilfspakete: „Das ist gut investiertes Geld, aber wir haben große Sorge vor den kommenden Wochen und Monaten.“ Ein vierter Lockdown sei unter allen Umständen zu verhindern.
Auf Johnson & Johnson folgen Pfizer oder Moderna
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) kündigte außerdem an, dass jene rund 35.000 Menschen, die in der Steiermark die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten haben, nun wegen der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums die Einladung zu einem zweiten Stich mit einem mRNA-Vakzin erhalten. Alternativ können die Menschen auch ab dem 28. Tag nach ihrer J&J-Impfung selbst zu einem der freien Impftage zu einer Impfstraße kommen und sich eine Auffrischung mit Biontech/Pfizer oder Moderna holen.
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