Gewessler mit Details

So viel kostet das Klimaticket für ganz Österreich

Politik
30.09.2021 16:06

Nach zähem Ringen mit den Bundesländern hat Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) das bundesweite Klimaticket auf Schiene gebracht - wirklich starten soll es dann am Nationalfeiertag, am 26. Oktober, wie die Ministerin in einer Pressekonferenz bekannt gab. „Das Klimaticket ist jetzt komplett“, zeigte sie sich hocherfreut, einen „Meilenstein der Klimapolitik“ auf den Weg gebracht zu haben. Regulär wird das Ticket 1095 Euro für ein Jahr kosten, zum Start ist es ermäßigt um 949 Euro zu kaufen.

Zu keinem Thema werde sie so oft von den Menschen angesprochen wie auf das Klimaticket, erklärte die Ministerin am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. „Und ich verstehe die Ungeduld“, verwies sie darauf, dass ähnliche Vorhaben schon seit 15 Jahren in Regierungsprogrammen stehen. „Heute ist es so weit, meine Freude ist riesig - das Versprechen löse ich heute ein“, erklärte die Ministerin sichtlich bewegt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) läutet den Start für das Klimaticket ein. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) läutet den Start für das Klimaticket ein.

„Jeder Kilometer mit dem öffentlichen Verkehr ist ein Beitrag zum Klimaschutz, das wird mit dem Ticket nun viel, viel einfacher“, so Gewessler. Daher soll in Zukunft auch ein massiver Ausbau der entsprechenden Infrastruktur und eine Verbesserung des Angebots folgen. „Ich wünsche mir, dass so viele Menschen wie möglich so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

Tickets für Frühbucher noch günstiger
Mit dem Ticket sollen sich alle Menschen im Land „viel Geld sparen“, so die Ministerin. Wer sich noch im Oktober dafür entscheidet, soll außerdem von einem Rabatt zusätzlich profitieren. Ab Vorverkaufsstart am Freitag bis zum Nationalfeiertag kostet die österreichweite Karte 949 statt 1095 Euro für ein Jahr. Für alle unter 26 und für Senioren gibt es eine Ermäßigung auf 821 Euro, mit den 15 Prozent Rabatt zum Start sind es 699 Euro.

Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigte sich mit der Finanzierung zufrieden. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigte sich mit der Finanzierung zufrieden.

„So billig wie noch nie zuvor von A nach B“
„Es ist heute ein Freudentag nach intensiven und langen Verhandlungen“, ergänzte die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Man komme nun „so billig wie noch nie zuvor von A nach B“. Die Strecke Gmünd nach Wien würde dabei etwa um mehr als 1000 Euro günstiger werden - „das sind Zahlen, das sind Dimensionen, wo den Menschen einfach mehr in der Geldbörse bleibt“, so Mikl-Leitner.

Wichtig war ihr auch noch zu betonen, dass die Umsetzung ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand für die Bundesländer gelungen sei. Es sei gelungen, das Klimaticket langfristig auf stabile Beine zu stellen: „Land und Leute profitieren davon.“ Ein günstiges Ticket nutze aber nichts, wenn das Angebot nicht stimmt - daher soll im Land bis zum Jahr 2030 das Angebot auch um 30 Prozent ausgeweitet werden.

Wien sieht sich als Vorreiter
Seit über 20 Jahren habe man bereits ein Klimaschutzprogramm in Wien, so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Ein wichtiger Teil, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, sei der Nahverkehr. Bereits jetzt gebe es in Wien mehr Jahreskarten-Inhaber der Wiener Linien als Autobesitzer - pro Jahr habe man dabei mehr als eine Milliarde Fahrgäste. Den Trend könne man nun durch das Klimaticket weiter unterstützen und etwa die Pendlerströme weiter auf den öffentlichen Verkehr umzulenken.

„Klimapolitik muss leistbar sein“
„Wir haben uns gedacht: Das wird schwierig, das wird wahrscheinlich niemals kommen“, erinnerte sich Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Damit spielte er darauf an, dass für burgenländische Pendler nach Wien drei Bundesländer involviert sind. „Dieser Schritt ist ein erster Schritt - wenn man Klimapolitik macht, muss diese auch leistbar sein. Dieses Ticket ist leistbar“, so Doskozil.

Doskozil lobte explizit die derzeitige Ausrichtung und Arbeit des Verkehrsministeriums. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Doskozil lobte explizit die derzeitige Ausrichtung und Arbeit des Verkehrsministeriums.

Tarife sind nicht einheitlich
Das ursprünglich als 1-2-3-Ticket geplante Vorhaben sollte eigentlich um einen Euro pro Tag und Bundesland zu haben sein - mit Ausnahme Wiens weicht das Angebot aber nun davon ab. In Vorarlberg kostet die regionale Bundeslandkarte beispielsweise 385 Euro, in Salzburg 595 Euro und in Tirol 509,40 Euro. Am teuersten ist Oberösterreich, hier kostet das Ticket für das gesamte Bundesland 695 Euro.

Bei der nunmehr erzielten Einigung werden - wie von den zwei Bundesländern gefordert - das Burgenland und Niederösterreich eine Region. Das Bundeslandticket dafür kostet künftig 550 Euro. Außerdem wird ein gemeinsames Ticket in der Ostregion angeboten - um 915 Euro im Jahr.

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