In Wien gilt seit vergangenem Freitag die 2G-Regel in der Nachtgastronomie. Das bedeutet, dass nur geimpfte oder genesene Personen Zutritt zu Clubs oder Diskotheken haben. Tests reichen nicht mehr. Die Nachtgastronomie beklagt nach dem ersten Wochenende jedoch Umsatzrückgänge und warnt davor, dass nun auf öffentlichen Plätzen oder im privaten Bereich gefeiert werde. Außerdem würden zahlreiche Partygänger auf das Nachbarbundesland Niederösterreich ausweichen.
Der Sprecher der Nachtgastronomie, Stefan Ratzenberger, berichtete von Partys am Heldenplatz. Dieser sei der neue Alko-Hotspot, gab er in einem Zeitungsinterview zu bedenken. Er sprach sich dafür aus, so wie in der restlichen Gastronomie auch PCR-Tests zu erlauben - also 2,5G statt 2G.
Besonders jüngeres Publikum bleibt aus
Ratzenberger berichtete von deutlichen Umsatzrückgängen am ersten Wochenende. Diese würden zwischen 20 und 40 Prozent betragen. Betroffen seien vor allem Betriebe, die ein sehr junges Publikum anziehen - das noch nicht in dem Ausmaß geimpft ist wie etwa Personen ab 25 Jahren. Oft reiche es schon aus, wenn in einer Gruppe ein Einziger nicht geimpft sei. Dann würden sich auch die Freunde dafür entscheiden, woanders zu feiern.
Partygänger weichen nach NÖ aus
Dies könnten öffentliche Orte sein oder auch Wohnungen - wo der Jugendschutz nicht kontrolliert werden könne, wie Ratzenberger anmerkte. Und noch ein weiterer Trend ist laut dem Sprecher zu beobachten: Während in früheren Lockdown-Phasen Partytourismus etwa nach Bratislava registriert wurde, reicht es nun aus, nach Niederösterreich auszuweichen, wo 2G nicht gilt. Dies würden viele tun.
Regelung bis Ende Oktober befristet
Die Wiener Regelung ist vorerst bis Ende Oktober befristet. Sie bringt vor allem Nachteile für Ungeimpfte. Die 2G-Regel gilt neben der Nachtgastronomie auch bei Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen. Außerdem wurde in Wien aus 3G großteils 2,5G, also dass getestete Personen einen PCR-Test vorweisen müssen - ein Antigentest wird nicht mehr akzeptiert.
Das gilt für Personen ab zwölf Jahren in der Gastronomie und Hotellerie, bei körpernahen Dienstleistungen, bei kleineren Veranstaltungen, in Kinos und Theatern mit weniger als 500 Plätzen sowie für den Besuch von Spitälern und Pflegeeinrichtungen. Im Einzelhandel setzt Wien nun voll und ganz auf FFP2-Masken. Ein Mund-Nasen-Schutz reicht in Geschäften nicht mehr.
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