Viel fehlt nicht mehr auf das Manfred-Juraczka-Niveau von 2015: Würde Wien heute wählen, käme die ÖVP nur noch auf 13 Prozent. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schwebt einsam im Umfrage-Himmel - die ersten Zahlen nach dem Ausbruch der Regierungskrise.
Ein Jahr ist die Wien-Wahl jetzt her und wir erinnern uns: Bürgermeister Michael Ludwig holte 41,6 Prozent, warf die Grünen aus der Koalition und holte sich die NEOS an Bord. Ex-Vizebürgermeisterin Birgit Hebein wurde von den Grünen aus der Partei gemobbt, die Blauen stürzten auf ein Rekordtief (Ibiza) und Heinz-Christian Strache konnte die verlorene Wahl der langen Liste seiner Pleiten hinzufügen (ebenso Ibiza). Die Wiener ÖVP unter Finanzminister Gernot Blümel feierte sich als großer Sieger ab. 20,4 Prozent. Historisch.
Ein Jahr später ist alles anders. Die Türkisen haben ihr eigenes Ibiza. Die Bundesregierung löst sich vor den Augen der Österreicher auf - Chats, Hausdurchsuchungen, widerliche SMS, täglich neue Enthüllungen. Und jetzt auch in den Keller rasselnde Umfragen.
Nur noch 13 Prozent für Wiener ÖVP
Das renommierte Institut für Demoskopie und Datenanalyse unter der Leitung des hochseriösen Christoph Haselmayer hat für die „Krone“ eine Umfrage erstellt: Umfragezeitraum 4. bis 9. Oktober 2021, 1000 Online-Interviews. Und die Ergebnisse sind eine Bombe:
Ludwigs härtere Linie beim Thema Corona macht sich im urbanen Raum bezahlt. Er ist ein Krisenmanager.
Meinungsforscher Christoph Haselmayer
Christoph Haselmayer: „Die restlichen Parteien stehen in Wien bereits bei sechs Prozent. Die Spaltung der Gesellschaft und die Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien ist also auch in der Bundeshauptstadt spürbar.“
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