Franz Viehböck

Steirische Technik begleitete „Austronaut“ ins All

Steiermark
10.10.2021 06:00

Heute vor 30 Jahren ist „Austronaut“ Franz Viehböck, der erste Österreicher im Weltall, von seiner bemannten Raumfahrt zurückgekehrt. Mit an Bord war damals auch viel Technik und Know-how aus der Steiermark. Gemeinsam mit dem Grazer Weltraumforscher Otto Koudelka erinnern wir uns an diese historischen Tage.

„Krone“: 30 Jahre ist es her, dass Franz Viehböck mit dem Raumschiff „Sojus TM-13“ im Rahmen des sowjetisch-österreichischen Projekts Austromir zu seinem mehrtägigen Flug aufbrach. Sie waren damals an dieser Sensation beteiligt.
Otto Koudelka: Wir haben 1985 im Auftrag der ESA ein Satellitenvideokonferenzsystem entwickelt, 1991 ist es dann als primäres Kommunikationsmittel in der Mission eingesetzt worden. Inzwischen finden wir solche Telekonferenz-Möglichkeiten kostenlos in unseren Laptops.

Otto Koudelka (TU Graz) (Bild: TU Graz/Helmut Lunghammer)
Otto Koudelka (TU Graz)

Gerade in Zeiten der Lockdowns wurde ja viel auf diese Art und Weise kommuniziert.
Ja, das Leben wäre sonst vermutlich zusammengebrochen. Aber damals war es etwas ganz Besonderes.

Graz ist ja seit vielen Jahren ein Zentrum der internationalen Weltraumforschung.
Das begann 1969, als mein Vorgänger Willibald Riedler (der „Weltraum-Papst“, Anm.) als Professor für Nachrichtentechnik nach Graz berufen wurde. Er hat davor in Schweden am ersten Satelliten mitgearbeitet und uns alle Möglichkeiten mitgebracht.

Illustration: Der österreichische Satellit "TUGSAT-1" im Erdorbit (Bild: TU Graz)
Illustration: Der österreichische Satellit "TUGSAT-1" im Erdorbit

Wie wichtig sind eigentlich Satelliten?
Die Erdbeobachtungssatelliten sind ganz wesentlich. Gerade jetzt sie sind unverzichtbar für die Klimaforschung. Wir bauen gerade an unserem dritten Satelliten. „Pretty“ soll nächstes Jahr im November fliegen und Meereswellen und Gletscher vermessen. Die anderen beiden fliegen übrigens auch noch erfolgreich: TUGSAT-1 misst die Helligkeitsschwankungen von Sternen, und OPS-SAT findet Störquellen für den Weltraumfunk. Quasi ein Experiment zur Cybersecurity.

Jeff Bezos (mit Hut) und Crew nach der Landung (Bild: AFP)
Jeff Bezos (mit Hut) und Crew nach der Landung

Stichwort Weltraumtourismus: Bringt das der Forschung irgendetwas oder ist es eher so, als würde ein Normalsterblicher einen Hubschrauberrundflug machen?
Der Vergleich gefällt mir ganz gut. Ob man so etwas braucht, sei dahingestellt.

Wollten Sie nie in den Weltraum fliegen?
Den kleinen, blauen Ball (die Erde, Anm.) von oben zu sehen, hätte mich schon gereizt. Aber was mich abgehalten hätte, wäre die zweijährige, extreme, beinharte Ausbildung gewesen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt