Einen schönen Freitagabend.
Zu Beginn möchte ich mich für die vielen großartigen Zusendungen und Twitter-Meldungen bedanken. Es war nur eine Person dabei, die mir per Mail Übles gewünscht hat. Ich versuche, es familienfreundlich auszudrücken: Sie könnte sich mich sehr gut als menschliche Piñata vorstellen, die vorher oben mit etwas gefüllt wird, das normalerweise unten rauskommt. Das ist eine interessante Idee, aber ich habe für das Wochenende andere Pläne.
Eine weitere Leserin bezog sich auf meine Begegnung mit Heinz-Christian Strache im „Krone“-Studio und die Fragen, die ich ihm gestellt habe („Haben Sie schon einmal gegoogelt: Wie verhalte ich mich im Gefängnis richtig?“ und „Wollen Sie die Fußfessel eher links oder rechts?“). Das stand in meinem Newsletter am Dienstag, glaube ich. Vielleicht ist es auch schon wieder fünf Jahre her, denn irgendetwas stimmt mit dem Raum-Zeit-Kontinuum nicht. Politiker, von denen wir uns vor Jahren verabschiedet haben, sind plötzlich alle wieder da. Sie sitzen in Fernsehstudios und lachen aus Zeitungen, als wären sie nie gegangen oder gegangen worden. Strache, Bernhard Görg, Heinz Fischer, Rudolf Anschober - es ist die große Stunde jener, denen politisch die letzte längst geschlagen hat. Und jetzt sogar Werner Faymann als neuer Berater von Pamela Rendi-Wagner. Ich wäre vorsichtig mit Spott gegenüber der SPÖ. Wenn es auch recht wenige Österreicher tun, jetzt wissen wir, wen ab sofort die Tiere wählen würden.
Aber ich schweife ab. Die Dame tadelte mich: „So etwas fragen Sie auch nur den Strache. Die anderen werden nie mit so blöden Fragen konfrontiert.“ Das stimmt nicht ganz. Es ist interessant zu beobachten, wie Politiker auf Dämlichkeiten reagieren. Ich habe da ein paar Beispiele meiner Arbeit aus dem Wahljahr. Einige davon sind auch auf YouTube zu sehen, aber solange das Video mit den Händchen haltenden Ottern mehr Zugriffe hat, kann ich sie hier bringen.
An Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): Welcher Superheld wären Sie gerne?
Ludwig: „Michael Ludwig.“
Wie stellen Sie sich Außerirdische vor?
Ludwig: „Ehrlich gesagt, gar nicht. Weil ich nicht daran glaube.“
Sie denken also, dass wir ganz alleine in diesem Universum sind?
Ludwig: „Na ja, bis jetzt haben wir noch nichts Gegenteiliges festgestellt.“
Das kann ich nicht glauben. Michael Ludwig ist seit 27 Jahren in der Wiener Kommunalpolitik tätig. Da schummelt er gewaltig.
An Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP): Wie viele Geheimnisse hat Sebastian Kurz?
Blümel: „Ich kenne keines.“
Hatten Sie schon einmal einen Filmriss?
Blümel: „Kann ich mich nicht erinnern.“
Das lasse ich jetzt einmal so stehen.
Der Newsletter heute war lang und trivial. Was ich mir persönlich auch vom Wochenende erhoffe.
Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.
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