Groß angekündigt, aber bis dato nicht verwirklicht: der Corona-Bonus. Jetzt soll er doch noch im Dezember ausgezahlt werden. Aber nur an Personal von Covid-Stationen. Versprochen wurde er ursprünglich allen Ärzten und Pflegekräften sowie Betreuungs- und Reinigungspersonal.
Kurz nach Pandemie-Ausbruch wurde erstmals ein Bonus für Ärzte und Pflegemitarbeiter ausgerufen. Die „Krone“ forderte damals den Corona-Tausender. Dieser schmolz dann auf 500 Euro ab. Nach fast zwei Jahren Pandemie, soll es im Dezember nun so weit sein: der Corona-Bonus wird endlich ausbezahlt. Aber nicht an alle. In den Spitälern erhält lediglich das Personal von Covid-Stationen den Bonus über 500 Euro steuerfrei.
Ich finde, dass jedem Mitarbeiter in der Pflege, auch den Rettungssanitätern und allen, die in der Pandemie im Gesundheitsbereich Großartiges geleistet haben, der Bonus zusteht.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)
Ob das Zuckerl auch für Mitarbeiter in Pflegeheimen gelten soll, ist laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) noch in der Schwebe, denn das Budget von 135 Millionen Euro für ganz Österreich würde nur für je 450 Euro reichen. „Ich finde, dass jedem Mitarbeiter in der Pflege, auch den Rettungssanitätern und allen, die in der Pandemie im Gesundheitsbereich Großartiges geleistet haben, der Bonus zusteht“, sagt Hacker. Aber er habe darauf keinen Einfluss, der Bund beschließt das Budget und die Aufteilung.
Einige Fragen offen
Auch für die Gewerkschaft vida sind noch einige Fragen offen. Wer etwa Anspruch auf den Bonus hat. „So billig kann man die Pfleger, die jeden Tag über ihre Grenzen gehen, nicht abspeisen“, sagt Gewerkschaftschef Gerald Mjka. Die Probleme, wie fehlendes Personal sind immer noch dieselben.
Martina M. ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in einem Wiener Spital. Sie arbeitet auf einer Internen Station und geht damit leer aus. „Das ist unfair, wir hatten viel mehr schwerkranke Patienten in der Zeit und Kollegen mussten auf andere Stationen ausweichen“, sagt sie. Nachdem die Pflege ohnehin zu wenig Anerkennung bekommt, hätte man sich wenigstens über ein kleines Zuckerl gefreut.
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