Wo isn ea augrennd?

Von Tirol bis Wien: Die Gallier als Mundart-Kult

Wien ist leiwand
26.10.2021 05:55

Ob Wienerisch, Steirisch oder Tirolerisch: Die Mundart-Reihe der Abenteuer von Asterix und Obelix erfreut sich auch in Österreich seit Jahrzehnten anhaltend großer Beliebtheit. Die fünf wienerischen Asterix-Bände zählen zu den erfolgreichsten der mittlerweile stolzen 82 Alben umfassenden europäischen Dialekt-Sammlung. Wer hierzulande aller schon den Galliern und Römern seinen Heimatdialekt in die Sprechblasen legen durfte, lesen Sie hier. Noch nie einen Mundart-Band von Asterix & Co. gelesen? Bein Jupita! Wo isn ea augrennd?

Mia schreim es fuffzga Joa vuan Dschiesas. De Röma hom se gaunz Gallien eignaad. Gaunz Gallien? Schmeggs! Na, jedes Wort verstanden? Mit „Es Brojeggd“ (Das Projekt) war Anfang 2020 das bereits fünfte wienerische Asterix-Album erschienen. Der Wiener Liedermacher und Schriftsteller Ernst Molden ließ in der übersetzten Ausgabe des 17. Asterix-Bandes „Die Trabantenstadt“ von Uderzo und Goscinny Asterix und Obelix erneut im schönsten Dialekt wienern.

(Bild: 2020 LES EDITIONS ALBERT RENE / GOSCINNY – UDERZO, krone.at-Grafik)

Molden beerbte bereits 2018 mit „Kööch uman Asterix“ Texter Günter Brödl, der 1997 und 1998 gemeinsam mit Kurt Ostbahn die ersten beiden, längst vergriffenen Asterix-Mundart-Einzelbände ins Wienerische übertrug. Im dritten Wienerisch-Band „Da Legionäa“ legte dann niemand geringerer als H.C. Artmann Galliern und Römern seinen Heimatdialekt in die Sprechblasen.

Im Westen des Landes hatte indes vor über 20 Jahren Autor Felix Mitterer das gallische Dorf erstmals in zünftige Tiroler „verwandelt“. In dem 1978 erstmals erschienen Band „Obelix GmbH & Co. KG“ sprechen in Mitterers Tirol-Version die Gallier den Oberländer Dialekt, während die Römer wie die Tiroler Unterländer reden. Die beiden unzertrennlichen Freunde Asterix und Obelix müssen ihre „Hinklstoana“ gegen Julius Cesärs Truppen verteidigen.

Bereits 82 Bände in der Mundart-Reihe erschienen
Von der Mundart-Reihe der Gallier sind insgesamt bislang 82 Bände erschienen. Neben Bairisch, Berlinerisch und Schwyzerdütsch reden die unbeugsamen Gallier in Österreich nicht nur Wienerisch und Tirolerisch, sondern auch Steirisch und Kärntnerisch.

In der Steiermark zeichnete Reinhard P. Gruber, der meistgelesenste lebende Autor der Steiermark, für die zwei Mundart-Alben verantwortlich. Gruber („Heimatlos - eine steirische Wirtshausoper in einem Rausch“, „Die Geierwally“ uvm.) übertrug 1998 „Asterix und der Avernerschild“ und 2000 „Asterix bei den Olympischen Spielen“ mit viel Wortwitz in die steirische Mundart. Ebenfalls zur Jahrtausendwende durfte Ex-Skistar und TV-Moderator Armin Assinger in „Asterix ols Gladiatoa“ den Galliern das Kärntnerische in den Mund legen.

Mundart-Erstausgaben als Sammlerstücke heiß begehrt
Die Erstausgaben der Mundart-Alben sind im Internet heiß begehrte Sammlerstücke; denn die Dialekt-Versionen werden stets nur streng limitiert in einer Auflage von teils nur mehreren Tausend Stück gedruckt. In der Egmont Comic Collection sind aktuell lediglich die letzten beiden Wienerisch-Bände „Es Brojeggd“ und „Kööch uman Asterix“ als Neuauflagen zu bekommen. „Da Woasoga“ und „Da grosse Grobn“ gibt es immerhin zumindest in einem Sammelband als Nachdruck beim Verlag zu haben. Wer hingegen „Da Legionäa Asterix“ von H. C. Artmann sein Eigen nennen will, der muss auf Ebay oder ähnlichen Verkaufsplattformen suchen.

So viel dürfen wir verraten: Schon 2022 soll Asterix dann zum 6. Mal auf Wienerisch, erneut von Ernst Molden übersetzt, erscheinen! krone.at wird selbstverständlich wieder ausführlich berichten.

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