Bisher glaubte man, dass so etwas nur in Südeuropa passieren kann. Doch jetzt mussten Einsatzkräfte in Hirschwang an der Rax in Niederösterreich zum größten Waldbrand in der österreichischen Geschichte ausrücken. Mit Schneisen und Verteidigungslinien wird versucht, die Flammen, die sich auf 115 Hektar Forst ausgebreitet haben, einzugrenzen. Acht Hubschrauber waren am Nationalfeiertag im Einsatz, ein Ende der Löscharbeiten ist trotz erster Erfolge nicht in Sicht.
Dichte Rauchwolken kündeten schon Montagmittag das drohende Inferno im Waldgebiet bei Hirschwang an der Rax an. Wenige Stunden später kämpften die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Bundesheer und Bergrettung gegen eine veritable Flammenwand an. In weniger als zehn Stunden hatten sich die Flammen von lediglich fünf auf mehr als 115 Hektar Forst im Besitz der Stadt Wien ausgebreitet.
In der Einsatzleitung mussten rasch die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um den laut Landesfeuerwehrkommando „größten Waldbrand, den es in Österreich je gab“, effektiv zu bekämpfen.
Keine gute Wetterprognose
Züge des Katastrophenhilfsdienstes der Feuerwehr, Helikopter von Polizei und Bundesheer sowie Mitarbeiter der Stadt Wien befanden sich am Dienstag im Großeinsatz: „Der Brand ist noch lange nicht unter Kontrolle, und die Wetterprognose ist keine gute“, erklärte Feuerwehrsprecher Franz Resperger im Gespräch mit der „Krone“. Für die nächsten fünf Tage gebe es keinen Regen und zusätzlich Ostwind.
Untertags waren acht Hubschrauber im Einsatz - darunter zwei Black Hawks, die direkt vom Wiener Heldenplatz ins Rax-Gebiet aufgebrochen waren, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Entlang der Schneisen am Rande des Waldes waren nach Informationen des ORF auch am Abend weiterhin 200 Feuerleute im Einsatz. Immer wieder flammten Glutnester auf und setzten Bäume in Brand. Der Einsatz dürfte noch fünf bis sechs Tage dauern - ab dem Morgengrauen am Mittwoch auch wieder mit Unterstützung aus der Luft.
Forstarbeiter verletzt ins Spital gebracht
Am Dienstagvormittag mussten die Einsatzkräfte sogar Schneisen ins nicht betroffene Gebiet schlagen, um einen „Feuersprung“ zu vermeiden. Bei den Arbeiten wurde ein 51-jähriger Forstarbeiter der Stadt Wien von einem Stein an der Hüfte getroffen und musste ins Spital eingeliefert werden.
Neben Landesfeuerwehrchef Dietmar Fahrafellner eilte auch der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky nach Hirschwang: „Die Einsatzkräfte sowie unsere Mitarbeiter leisten großartige Arbeit, die Organisation ist höchst professionell“, so der SP-Politiker vor Ort.
VP-Landesvize Stephan Pernkopf, der erst am Mittwoch im Einsatzgebiet erwartet wird, erklärte aus der Ferne: „Danke allen Beteiligten, die seit Stunden und Tagen im Kampf gegen die Flammen stehen.“
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