Viele Jahre hatte die ÖVP im Rathaus des bekannten Heurigenorts eine absolute Mehrheit inne. „Aus dieser Zeit stammt auch die Geschäftsordnung des Gemeinderates“, erklärt Christian Tschirk. Für den Vorsitzenden der örtlichen SPÖ steht fest, dass die Spielregeln der Lokalpolitik den heutigen Gegebenheiten angepasst werden müssten. Und damit stehen die Sozialdemokraten nicht alleine da. Auch die übrigen Oppositionsparteien treten für Änderungen ein. Tschirk: „Die Forderungen nach mehr Transparenz wurden jedoch immer wieder abgewimmelt.“
Wir lassen uns nicht den Mund verbieten und der Bevölkerung nicht das Recht auf Informationen nehmen. Das muss die VP einsehen.
Christian Tschirk, SPÖ-Vorsitzender, Gumpoldskirchen
Daher sollten nun Nägel mit Köpfen gemacht werden. Im Gemeinderat beantragten SPÖ, FPÖ, Grüne und die Liste G.U.T ein entsprechendes Reformpaket. Die Eckpunkte: neue Regeln für Sitzungsprotokolle, Videoaufzeichnungen der Gemeinderatsdebatten im Internet. Die Folge: Die Mehrheitsfraktion verließ die Sitzung. „Damit hat die ÖVP weitere Beratungen und einen Beschluss verhindert“, wettert Tschirk.
Man soll ja über alles reden. Das haben wird auch angeboten, es wurde aber nicht genutzt. Unser Angebot bleibt jedoch aufrecht.
Ferdinand Köck, ÖVP-Bürgermeister, Gumpoldskirchen
ÖVP-Bürgermeister Ferdinand Köck sieht die Sache naturgemäß anders. Er ist verärgert, weil die SPÖ die Causa an die Öffentlichkeit brachte: „Das war ein Tagesordnungspunkt im nicht öffentlichen Teil der Sitzung.“ Daher könne er zu Inhalt und Verlauf nichts sagen. In der nächsten Sitzung wird die Opposition ihren Transparenz-Antrag jedenfalls erneut einbringen.
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