2G, FFP2 im Handel

Stufe 2 kommt: Auch Tirol verschärft Corona-Regeln

Tirol
29.10.2021 13:25

Tirol zieht in Sachen Corona nach der Steiermark ebenfalls die Notbremse! Aufgrund des aktuell „sehr dynamischen Infektionsgeschehens“ - allein in den letzten 48 Stunden verzeichnete Tirol 738 Corona-Infektionen -, den damit verbundenen prognostizierten Auslastungen der Krankenhäuser und allen voran der Intensivbetten verschärft das Land ab 8. November seine Corona-Maßnahmen. Verschärfungen gibt es vor allem für Ungeimpfte: Nachtgastronomie und Veranstaltungen über 500 Personen sind nur mehr für Geimpfte und Genesene möglich. Für Handel, Museen und Bibliotheken gilt dann für alle eine FFP2-Maskenpflicht.

Die aktuellen Prognosemodelle in Tirol würden „eine mögliche deutliche Steigerung der Covid-Intensivpatienten zeigen“, hieß es. Mit Stand Freitag wurden 20 Covid-Intensivpatienten in Tirols Krankenhäusern verzeichnet. „Ende nächster Woche könnten es laut aktuellen Prognosemodellen bereits 30 sein“, so das Land. Die geplanten Regelungen sehen wie folgt aus:

(Bild: APA/EXPA/Erich Spiesse)
  • Die Verschärfungen zielen in zwei wesentlichen Bereichen, nämlich bei der Nachtgastronomie und bei Großveranstaltungen ab 500 Personen, vor allem auf Ungeimpfte ab. Beide Bereiche können ab 8. November in Tirol nur mehr geimpft oder genesen genutzt werden.
  • In Museen und Bibliotheken sowie im gesamten Handel (also auch in Einkaufszentren) wird es künftig wieder eine FFP2-Maskenpflicht in Tirol geben.
  • Orte, an denen Gesundheitsdienstleistungen erbracht werden (wie etwa Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie Ordinationen), können künftig von Mitarbeitern und Besuchern in der Regel nur mehr geimpft, genesen oder PCR-getestet betreten werden.

PCR-Selbsttestboxen in ganz Tirol
„Für weiterhin genügend Testkapazitäten sorgen voraussichtlich im Laufe des November knapp 200 PCR-Selbsttestboxen in ganz Tirol, wo PCR-Gurgeltests abgeholt bzw. wieder abgegeben werden können“, informierte das Land.

Platter: „Maßnahmen alternativlos“
Für Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) seien die schärferen Maßnahmen aufgrund der von Experten vorhergesagten Entwicklungen in Tirols Spitälern alternativlos. „Nach Aussagen von verantwortlichen Ärztinnen und Ärzten kann aktuell für manche Bereiche nicht mehr ausgeschlossen werden, dass in absehbarer Zeit Routine-Operationen verschoben werden müssen.“

Günther Platter (ÖVP). (Bild: Christof Birbaumer / Kronenzeitung)
Günther Platter (ÖVP).
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Wir haben immer gesagt, dass die Krankenhauskapazitäten für uns nun das entscheidende Kriterium sind.

LH Günther Platter

„Wir haben immer gesagt, dass die Krankenhauskapazitäten für uns nun das entscheidende Kriterium sind. Deshalb ziehen wir die in Kürze absehbaren Maßnahmen der Stufe 2 der Bundesregelung vor und treffen darüber hinaus zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Krankenhäuser sowie der Alten- und Pflegeheime“, so Platter weiter.

Gesundheits-Landesrat: „Leider notwendig“
Tirols Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) betont: „Mit durchdachten, aber bestimmten Verschärfungen möchten wir die aktuell sehr dynamische Entwicklung abflachen und einbremsen. Das ist aktuell leider notwendig, wenn wir unsere Krankenhäuser in den nächsten Wochen nicht wieder an den Rand des Möglichen bringen wollen, wie aktuell prognostiziert wird.“

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Mit den sehr strengen Maßnahmen zur Nachtgastronomie sowie bei Großveranstaltungen zielen wir bewusst auf Ungeimpfte ab.

Tirols Gesundheits-Landesrätin Annette Leja

Die strengen Maßnahmen in der Nacht-Gastro und bei Großveranstaltungen würden bewusst auf Ungeimpfte abzielen. „Viele Expertinnen und Experten sind sich sicher, dass die Covid-Impfung ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Krankenhausbelegungen nicht jetzt schon aus allen Nähten platzen, da die Impfung wirkt und schwere Krankheitsverläufe verhindern kann.“

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