Liezen und Weiz:

Großes Zittern vor aufwändigen Kontrollen

Steiermark
03.11.2021 06:00

Weiz und Liezen bleiben in Sachen Corona-Virus die „Problembezirke“. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Ausreisekontrollen in Kraft treten. Polizei und Bundesheer rüsten sich bereits für den Einsatz. Kontrollen soll es von 5.30 bis 22 Uhr geben.

„Eine lückenlose Überwachung an allen Ausfahrtsstraßen ist utopisch“, sagt Fritz Grundnig, Mediensprecher der Landespolizeidirektion Steiermark. Zu groß sei der Bezirk Liezen, zu dünn die Personaldecke. Dennoch werde man, kommt es wegen der Corona-Lage tatsächlich zu den Ausreise-Beschränkungen, sein Bestes geben: „Wir werden wohl Unterstützung vom Bundesheer bekommen, Erfahrungsberichte aus anderen Bundesländern holen wir laufend ein.“

Polizei-Pressesprecher Fritz Grundnig (Bild: Sepp Pail)
Polizei-Pressesprecher Fritz Grundnig

Zahlen in der Oststeiermark steigen 
Neben Liezen steht in der Steiermark, wie berichtet, auch Weiz seit Tagen unter strenger Beobachtung. Während sich im flächenmäßig größten Bezirk der Steiermark die Situation am Dienstag leicht entspannt hat, gehen die Zahlen in der Oststeiermark weiter hinauf: „Die Inzidenz ist in der Region Weiz zuletzt leicht gestiegen. Geht die Entwicklung so weiter, führt um die Ausfahrtskontrollen kein Weg herum“, gab sich Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Dienstag bei der Präsentation der neuen Gurgeltests entschlossen.

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Für uns bedeutet das eine enorme Herausforderung, da wir einen zusätzlichen Dienst einziehen müssten. Das Heer wird uns helfen.

Polizei-Sprecher Fritz Grundnig

Bezirkshauptmannschaft Weiz in Alarmbereitschaft
Für Rüdiger Taus, Bezirkshauptmann von Weiz, das nächste Schreckgespenst nach Monaten der Dauerbelastung: „Wir haben im Einvernehmen mit der Polizei schon vor Längerem genau festgelegt, was im Falle einer Hochinzidenz zu tun ist. Fest steht, wir werden von 5.30 bis 22 Uhr stichprobenartig kontrollieren“, so der Bezirkschef zur „Krone“.

Rüdiger Taus, Bezirkshauptmann von Weiz (Bild: Juergen Radspieler)
Rüdiger Taus, Bezirkshauptmann von Weiz

Dass jetzt zumindest einmal die 60-Prozent-Schwelle bei der Durchimpfungsrate in der Region erreicht wurde, wertet Taus als einen ersten Erfolg. Dass dies aber noch nicht ausreichen wird, um die Pandemie einzudämmen, steht für den Bezirkshauptmann außer Zweifel: „Das Problem bei uns sind die vielen Erkrankungen. Deshalb kann ich nur noch einmal an die Bevölkerung appellieren, sich möglichst rasch impfen zu lassen, damit wir diesen Teufelskreis endlich unterbrechen.“

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Wir haben einen fertigen Plan, was bei einer Hochinzidenz zu tun ist. Dass diese eintritt, halte ich für sehr wahrscheinlich.

Rüdiger Taus, Bezirkshauptmann von Weiz


Ob man mit dem schlechtesten Fall bereits rechnet? Taus: „Ich bin mir relativ sicher, dass die Kontrollen notwendig werden.“ Derselben Meinung ist auch der Liezener Bezirkshauptmann Christian Sulzbacher. 

In Stadt Liezen tagt schon wieder der Krisenstab
„In so einer Situation wie jetzt, wo die Erkrankungszahlen derart nach oben schnellen, muss man mit allem rechnen“, ist auch Roswitha Glashüttner, Bürgermeisterin der Bezirkshauptstadt Liezen, in Alarmbereitschaft.

Roswitha Glashüttner, Bürgermeisterin von Liezen (SPÖ) (Bild: Heinz Weeber)
Roswitha Glashüttner, Bürgermeisterin von Liezen (SPÖ)

Große Veranstaltungen wie etwa den traditionellen Christkindlmarkt hat man längst abgesagt, am Dienstag tagte einmal mehr der Krisenstab: „Die derzeitige Entwicklung ist beängstigend. Man kann nur bitten, dass sich alle an die Maßnahmen halten und das Angebot in den Test- und Impfstraßen annehmen."

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