Wie die „Krone“ bereits vor Prozessbeginn erfahren hatte, legte der ehemalige Leiter der Klagenfurter Stadtkasse nun doch ein Geständnis ab. „Der Druck für ihn sei immer größer geworden!“ Der Mann soll über mehr als 20 Jahre rund 1,76 Millionen Euro veruntreut haben.
Der Untreueskandal im Rathaus war kurz vor Beginn der Corona-Pandemie aufgeflogen. Der Angeklagte war mit Jahreswechsel in Pension gegangen, hochgelobt, vor allem, weil er kaum je gefehlt hatte. Was aber als Arbeitsmoral ausgelegt wurde, soll lediglich der Versuch gewesen sein, seine Malversationen zu vertuschen.
Schwindel aufgeflogen
Erst als neue Beamte die Stadtkasse übernahmen, entdeckte man den Abgang. Von 1997 bis Februar 2019 soll der Mann insgesamt 170 Bargeldbehebungen von Konten der Stadt Klagenfurt getätigt haben, um das Geld für sich zu behalten. Weitere 106 Mal habe er sich, so die Anklage, direkt aus der Stadtkasse bedient. „Es war so leicht und eine verlockende Gelegenheit gewesen“, erklärt der Angeklagte. Insgesamt habe der 67-Jährige pro Monat durchschnittlich 7000 Euro eingestreift.
Geständnis abgelegt
Insgesamt sei ein Schaden von 1,76 Millionen Euro entstanden; dafür drohen bis zu zehn Jahre Haft. Bisher hatte sich der pensionierte Beamte nicht geständig verantwortet; das hat sich jetzt geändert. Der Angeklagte wird nun überraschend von Anwalt Philipp Tschernitz verteidigt.
Vier Jahre Haft
Der 67-Jährige wurde am Donnerstag zu vier Jahren Haft wegen Veruntreuung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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