Stufe 2 des Pandemie-Stufenplans der Regierung ist bereits erreicht. Doch die Antigentests könnten ebenfalls bald ihre Gültigkeit verlieren, wenn aus der 3G- eine 2,5G-Pflicht am Arbeitsplatz (geimpft, genesen oder PCR-getestet) wird. Diese Frage war auch Teil der Beratungen der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten am Freitagabend. In den Bundesländern laufen bereits die Vorbereitungen auf ein großflächiges PCR-Testangebot.
In Tirol ist man für eine höhere Nachfrage an PCR-Tests gewappnet, versicherte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) am Freitag gegenüber der APA. Derzeit seien die möglichen Laborkapazitäten für die Auswertung nur zu 25 Prozent ausgelastet. Leja betonte, dass die bereits vorhandene PCR-Testinfrastruktur in Screeningstraßen und Apotheken aufgestockt werde. Dies geschehe durch die künftige Umstellung der Antigenteststraßen auf PCR-Tests und die zusätzliche Implementierung von Selbsttest-Systemen in Form von PCR-Gurgeltests. Noch im November sollen 200 PCR-Selbsttestboxen aufgestellt werden, hat es jüngst geheißen.
Holpriger Start für „Salzburg Gurgelt“
In Salzburg sind erst seit wenigen Tagen kostenlose PCR-Gurgeltests im großen Stil erhältlich. Seit 27. Oktober kümmert sich das Eugendorfer Labor Novogenia im Auftrag des Landes um die Abwicklung der Tests - von der Belieferung der Ausgabestellen über die Abholung bis hin zur Auswertung der Proben. Aufseiten des Landes wurde zuletzt stets betont, dass die Test- und Laborkapazitäten und das Netz der Aus- und Abgabestellen groß genug seien. Dennoch verlief der Start von „Salzburg Gurgelt“ holprig. Immer wieder waren Test-Kits vergriffen, Probanden mussten mitunter deutlich länger auf das Ergebnis warten als die angekündigten 20 bis 24 Stunden. Wegen dieser Anlaufschwierigkeiten musste man das Inkrafttreten der angekündigten Maßnahmen, die ab 8. November gelten sollten, vorerst verschieben.
OÖ: Ausbau in Etappen
In Oberösterreich wird ab kommender Woche das Angebot an PCR-Tests in Etappen ausgebaut. 235.000 Gurgeltests pro Woche sollen letztendlich zur Verfügung stehen. 100.000 davon kommen vom Land, 75.000 können an den 30 Teststationen des Landes an sieben Tagen die Woche und in 140 Apotheken durchgeführt werden sowie 60.000 im Rahmen des seit Sommer laufenden Pilotprojektes „Alles gurgelt“ in Linz und den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden. Ab 10. November werden die PCR-Tests für daheim in ausgewählten Spar-Filialen gratis ausgegeben.
Vorarlberg: Apotheker beklagen Informationsdefizit
Vorarlberger Apotheker beklagten ein großes Informationsdefizit in der Bevölkerung bezüglich des Ablaufs der nun auf PCR-Gurgeltests umgestellten Teststrategie. „Viele Leute wissen nicht, dass sie sich vorher online registrieren lassen müssen, bei der Abholung macht das nur 20 Minuten offene Zeitfenster großen Ärger. Da geht momentan viel Zeit mit Erklären drauf“, hieß es etwa in einer Feldkircher Apotheke. Für viele Ältere oder Personen mit schlechten Deutschkenntnissen sei der Zugang zu Tests fast unmöglich geworden. Zudem gebe es keine Informationen des Landes zum Umgang mit Grenzgängern oder ausländischen Staatsbürgern.
Burgenland: PCR-Abgabebox in Spitälern
Im Burgenland sind seit 1. Oktober PCR-Gurgeltests für zuhause in Spar-Märkten erhältlich und vor wenigen Tagen wurden auch Apotheken und Krankenhäuser in das „Gurgeln daheim“-Konzept integriert. Die Tests werden zweimal täglich zur Auswertung im Labor abgeholt. In den Spitälern wurden im Eingangsbereich Boxen abgestellt, womit die Tests rund um die Uhr abgegeben werden können. Die Abholung erfolgt Montag bis Samstag.
NÖ: Engpässe bei PCR-Tests
In Niederösterreich kommt es derzeit zu Engpässen bei PCR-Tests. Derzeit werden diese in Kooperation mit Novogenia in 25 Spar-Filialen angeboten. Aufgrund der geringen Rücklaufquote seit Projektstart von „NÖ gurgelt“ mit 25. Oktober werden die Ausgabemodalitäten angepasst, wurde am Freitag in einer Aussendung informiert. Künftig werde es nur mehr möglich sein, eine Packung mit zehn Kits pro Woche zu erhalten, die maximal von drei Personen benutzt werden kann. „350.000 Tests wurden bisher ausgegeben, allerdings sind erst 5600 Proben abgegeben worden. Die Rücklaufquote beläuft sich daher aktuell wenig erfreulich auf 1,6 Prozent. Offenbar sind mehr Testkits abgeholt worden, als für den eigenen Bedarf notwendig. Die derzeitigen Engpässe sind die Folge davon“, teilte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit. Weiters werden PCR-Tests in rund 170 Apotheken und bei 160 niedergelassenen Ärzten kostenlos angeboten. Außer Betrieb genommen werden hingegen die Gurgel-Testautomaten an Tankstellen, die im September gestartet sind.
Steiermark: Boxen vor Supermärkten zwei Mal pro Tag geleert
In der Steiermark wird das Angebot zum PCR-Test über die Teststraßen des Landes, die Apotheken und die Supermarktkette Spar aufrechterhalten. Mit der Einführung der PCR-Gurgeltests für zuhause werden entsprechend der Verordnung zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen die Antigen-Wohnzimmertests mit Montag, 8. November, eingestellt. PCR-Gurgeltests können in den Apotheken abgeholt werden, pro Person stehen für einen Zeitraum von 30 Tagen acht Stück zur Verfügung, ausgegeben in einer Stückelung von zwei mal vier Tests. Die Proben können dann bei Sparmärkten in davor aufgestellte Boxen eingeworfen werden. Diese werden zwei Mal am Tag entleert und zur Analyse gebracht.
Kärnten: Rotkreuz-Teststraßen in Bezirkshauptstädten
Ab Montag werden dann auch in Kärnten kostenlose PCR-Gurgeltests verfügbar sein. In 101 Filialen der Supermarktkette Spar sowie in den 102 Apotheken im Land können pro Person und Woche bis zu drei Gurgeltests abgeholt und auch wieder abgegeben werden, die Proben werden jeweils ab 15.00 Uhr abgeholt und ausgewertet. Das Rote Kreuz hat in allen Bezirkshauptstädten eigene Teststraßen eingerichtet, in denen von Montag bis Freitag auch PCR-Tests durchgeführt werden. Und über ganz Kärnten verteilt gibt es 70 Apotheken, die kostenlose PCR-Tests durchführen.
Wien führt im Rahmen der Aktion „Alles gurgelt“ PCR-Testungen durch. Das Anfang des Jahres gestartete Projekt setzt auf Testkits, die daheim via Handy-App und Videofunktion angewendet werden können. Abholung und Abgabe erfolgt in Filialen des Rewe-Konzerns. Von den Dimensionen her handelt es sich um das bundesweit größte derartige Konzept: Zuletzt wurden im Schnitt pro Woche 550.000 Untersuchungen durchgeführt, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA berichtete.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.