Heimische Wirtschaftsvertreter fordern angesichts der strengeren Corona-Maßnahmen - 2G statt 3G - weitere Hilfen. „Wir brauchen einen Turnaround im Pandemiegeschehen und dieser darf nicht auf dem Rücken der Betriebe passieren“, kommentierte Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer die Ergebnisse des Covid-Gipfels der Regierung mit den Landeshauptleuten.
Für Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ist es „völlig klar“, dass angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und einer steigenden Intensivbetten-Auslastung strengere Maßnahmen notwendig sind. „Dafür gibt es den Stufenplan, um auf so eine Entwicklung rasch reagieren zu können. Die Tourismusbranche ist für die Umsetzung gut vorbereitet“, so Köstinger. Wer geimpft sei, werde auch weiterhin kaum Einschränkungen spüren.
Klar ist: Wer geimpft ist, wird auch weiterhin kaum Einschränkungen spüren. Das gilt selbstverständlich auch für den Tourismus und unsere Wintergäste aus dem Ausland.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP)
„Da, wo es Einschränkungen des Betriebes gibt, wie durch Betretungsverbote für Nicht-Geimpfte, ist klar, dass es Unterstützung für besonders betroffene Branchen geben muss“, sagte WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Es brauche nun „rasche Gespräche über eine Verlängerung der bestehenden Unternehmenshilfen“. Die 2G-Regel trifft besonders die Gastronomie, Hotellerie, körpernahe Dienstleister und Freizeit- sowie Kulturbetriebe.
Für WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik ist das Ausmaß der Umsatzeinbußen „derzeit noch gar nicht absehbar“. Der Handel ist teils von der Besucherfrequenz von angrenzenden Gastronomiebetrieben abhängig. „Gerade zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, das für viele über Sein oder Nicht-Sein entscheidet, ist jede Verschärfung doppelt existenzbedrohend“, warnte Trefelik.
Gerade zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, das für viele über Sein oder Nicht-Sein entscheidet, ist jede Verschärfung doppelt existenzbedrohend.
WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik
„Natürlich wird sich die generelle Aufenthaltsdauer der Kunden durch die 2G-Auflagen in verwandten und verbundenen Branchen wie der Gastronomie auf die Umsätze auswirken“, erwartet auch Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Mögliche Reisewarnungen würden weiters jene Händler treffen, die stark vom Auslandstourismus abhängig sind.
Neben der Wirtschaftskammer fordern auch der Handelsverband, die Hoteliervereinigung (ÖHV) und der ÖVP-Wirtschaftsbund weitere Hilfen für betroffene Betriebe. „Da aufgrund der heute angekündigten 2G-Regelung mit finanziellen Einbußen zu rechnen ist, müssen betroffene Unternehmen auch dementsprechende Hilfen bekommen“, so Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger. „Natürlich muss alles unternommen werden, um die Corona-Infektionen zu drücken und die Wintersaison zu retten.“
Natürlich muss alles unternommen werden, um die Corona-Infektionen zu drücken und die Wintersaison zu retten.
Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger
ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer fordert von der türkis-grünen Regierung, auf die „bewährte Umsatzsteuerreduktion“ zu setzen. „Mit der kompletten Rotfärbung der Corona-Landkarte und der Verhängung von 2G ist wirtschaftliches Arbeiten für Tourismusbetriebe in dieser Wintersaison nur mehr sehr schwer möglich“, so Reitterer. Der Bund und die EU-Kommission müssten schnell handeln und einen Schutzschirm für die Tourismuswirtschaft aufspannen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.