Die Kurzarbeit ist eine erfolgreiche, aber teure Hilfsmaßnahme in der Corona-Krise. Seit Beginn der Pandemie hat der Staat gut neun Milliarden Euro dafür ausgegeben, 1,29 Millionen Menschen haben Kurzarbeitsgeld bezogen, teilte das Arbeitsministerium mit. Die Zahl der Personen in Kurzarbeit nimmt inzwischen ab. Im September waren nach vorläufigen Zahlen nur noch 23.431 Menschen in Kurzarbeit. Am Höhepunkt, im April 2020, waren mehr als eine Million Menschen in Kurzarbeit.
In der fünften Phase der Kurzarbeit, die seit Juli 2021 läuft, lagen die Zahlen deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen, so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Samstag. Von Monat zu Monat seien sie zurückgegangen. Allerdings gebe es derzeit eine „Unsicherheit“ wegen steigender Kurzarbeitszahlen aufgrund von Lieferengpässen. Davon seien vor allem Teile der Autozulieferindustrie betroffen.
Jeder Vierte in Kurzarbeit aus Gastronomie
Von den Personen in Kurzarbeit waren im Sommer ein Drittel in Wien und ein Viertel in Niederösterreich beheimatet, der Rest verteilte sich auf die anderen Bundesländer. Beherbergung und Gastronomie stellten rund jeden vierten Kurzarbeiter, einer von fünf kam aus dem Segment Verkehr - vor allem Luftfahrt -, sowie der Lagerungsbranche. Der Rest der Personen in Kurzarbeit verteilte sich vor allem auf Handel, Warenherstellung und sonstige Dienstleistungen (je 15 Prozent).
Rund ein Drittel der Personen in Kurzarbeit war in von der Corona-Krise besonders betroffenen Unternehmen tätig. Diese Zahl könne sich aber aufgrund von Änderungsanträgen noch verändern, heißt es in der Aufstellung des Ministeriums.
Der Rückgang der Kurzarbeit zeige, „dass der Ausstieg aus der Corona-Kurzarbeit weitgehend gelungen ist und die Kurzarbeit den aktuellen wirtschaftlichen Aufschwung nicht bremst“, kommentiert Arbeitsminister Kocher laut Aussendung die Zahlen. Seit März 2020 wurden demnach für 1.289.145 Menschen 9,09 Milliarden Euro als Kurzarbeitsförderung abgerechnet, darunter von Juli bis September 2021 bisher 65 Millionen Euro.
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