Am Freitag hat die Bundesregierung die Bombe platzen lassen: Ab Montag gelten österreichweit deutlich schärfere Corona-Regeln (aus 3G wird 2G). Im Klartext: Wer weder geimpft noch genesen ist, wird von praktisch allen öffentlichen Vergnügungen ausgeschlossen. Nun liegt auch die dazugehörige zweite Novelle der dritten Covid-19-Maßnahmenverordnung vor, sie wurde am Sonntagabend veröffentlicht. Und sie enthält keine Überraschungen gegenüber den bekannten Plänen. Fix: Ausgenommen von 2G sind Menschen, bei denen aus gesundheitlichen Gründen eine Impfung unmöglich ist, sowie Kinder bis zwölf Jahren komplett. Zudem fallen Ausreisekontrollen weg. Die „Krone“ hat die Details.
Die Regelungen im Detail:
Aus 3G wird 2G: Überall dort, wo bislang 3G galt, haben nur noch geimpfte und genesene Personen Zutritt. Dies gilt für:
Übergangsfrist bis 6. Dezember: Bis dahin ist der Zutritt auch mit Erstimpfung und zusätzlichem PCR-Test möglich.
Arbeitsplatz: Grundsätzlich gilt die 3G-Regel, in besonders sensiblen Bereichen werden strengere Regeln vorgeschrieben.
Antikörpertests: Sind nicht mehr als G-Nachweis gültig.
Für Veranstaltungen gilt:
Generelle FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel, in Museen und Bibliotheken - überall dort, wo kein G-Nachweis vorgeschrieben ist.
Hochrisiko-Erlass und damit Ausreisekontrollen fallen weg.
Grüner Pass:
Kinder und Jugendliche: Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr sind von der G-Nachweispflicht ausgenommen und müssen somit kein Testergebnis vorweisen. Für Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren (schulpflichtiges Alter) gilt: Der Ninja-Pass wird dem 2G-Nachweis gleichgestellt und gilt daher auch als Zutrittsnachweis fürs Restaurant, Kino oder Seilbahnen. Nach Beendigung des neunten Schuljahres müssen auch Jugendliche über einen 2G-Nachweis verfügen, um 2-G-Settings betreten zu dürfen.
Die Verschärfungen waren Freitagabend von Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bekannt gegeben worden, gemeinsam mit den Landeshauptleuten reagierte man auf die stark steigenden Infektionszahlen.
„Als Arzt und als Gesundheitsminister sehe ich die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen mit großer Sorge. Um die vierte Welle zu brechen, heben wir nun die österreichweiten Schutzmaßnahmen weiter an“, begründet Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) die neuen Maßnahmen.
Wir sitzen alle in einem Boot - es gibt nur ein Gesundheits- und ein Bildungssystem für uns alle.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein
In der Bundesregierung und mit den Bundesländern habe man sich darauf geeinigt, die 4. Stufe des Stufenplans vorzuziehen. „Damit setzen wir strenge Maßnahmen, die aber notwendig sind, um unsere Spitäler zu schützen. Denn wir sitzen alle in einem Boot - es gibt nur ein Gesundheits- und ein Bildungssystem für uns alle“, betont Mückstein.
10.488 Erststiche: Deutliches Plus bei Impfungen
Die massiv ansteigenden Infektionszahlen und der bevorstehende Ausschluss Ungeimpfter von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen lassen unterdessen die Zahl der Erstimpfungen wieder steigen. Allein am Samstag sind fast 32.000 Impfungen durchgeführt worden, jede dritte davon ein Erststich. Inklusive der Auffrischungsimpfungen gab es diese Woche schon 213.000 Impfungen - so viele wie zuletzt Anfang August.
„Wir wissen, dass wir diese Pandemie nur gemeinsam hinter uns lassen können, wenn möglichst viele Menschen in Österreich durch eine vollständige Impfserie geschützt sind. Daher freut es mich sehr, dass seit Ankündigung der neuen Maßnahmen die Impfzahlen in Österreich wieder merklich steigen“, so Mückstein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.