Wien impft nun auch die Fünf- bis Elfjährigen: Am Montag erhielten die ersten Kinder in dieser Altersgruppe im Austria Center die Spritze gegen das Coronavirus. Alle bisher verfügbaren Termine seien bereits vergeben, teilte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einem Medientermin am Vormittag mit. Mehr als 9000 Anmeldungen waren möglich. Bald sollen jedoch weitere Termine dazukommen, wurde versprochen.
Wien stellt im Austria Center die Infrastruktur für die Kinderimpfung bereit. Eine ausdrückliche Empfehlung dafür gibt es vorerst jedoch noch nicht, da die Immunisierung von Personen unter zwölf Jahren noch nicht zugelassen ist. Mit einer Zulassung durch die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sei jedoch bald zu rechnen, wurde am Montag betont.
Injiziert wird den Kindern eine verringerte Menge des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Über die genaue Dosis entscheidet der Arzt an Ort und Stelle. Sie ist abhängig von der körperlichen Beschaffenheit und dem Körpergewicht des jungen Patienten.
Erste Impfstraße für Kinder
Man erlebe gerade, dass die vierte Welle Österreich mit voller Wucht treffe, konstatierte Bürgermeister Ludwig. Wien habe darum weitere Maßnahmen in die Wege geleitet - darunter auch das Angebot, Kinder impfen zu lassen. „Diese Möglichkeit gibt es schon in den USA.“
Laut Stadt wurde bereits an die 1000 Kinder „off label“ von Kinderärzten geimpft. „Das hat funktioniert auf der Ebene Tuscheltuschel“, berichtete Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Das kann es aber nicht sein.“ Darum hab man sich entschlossen, die Möglichkeit zu schaffen, dass Kinderärzte auch in einer der Impfstraßen der Stadt aktiv werden können. „Das hat in ganz Europa die Runde gemacht“, verwies er auf das beachtliche Medienecho nach Ankündigung der Aktion.
Eigener Bereich mit fixen Zeiten
Eingerichtet wurde die Kinderimpfstelle in einem eigenen Bereich im Austria Center - das auch die größte reguläre Corona-Impfstraße des Landes beherbergt. Geöffnet ist in der Zeit zwischen 7 und 10 Uhr sowie von 15 bis 19.45 Uhr an sieben Tage in der Woche. Am Montagvormittag waren dort schon zahlreiche Eltern mit ihrem Nachwuchs anzutreffen.
Das Vorgehen unterscheidet sich nicht wirklich von dem bei Erwachsenen-Impfungen: Nach dem ausführlicheren Abklärungsgespräch mit Medizinern geht es direkt zu den einzelnen Boxen, in denen der Stich verabreicht wird. Deren Design ist allerdings ein wenig bunter als im Bereich für ältere Besucher - sie wurden mit Comicfiguren wie etwa den Ninja Turtles verziert.
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