Reisewarnungen, 2G-Regel und die Ungewissheit, was die nächsten Wochen bringen: Im Tourismus herrscht Alarmstimmung. Jetzt wird alles versucht, damit in den Weihnachtsferien möglichst viele Gäste kommen. Aber es werden neue Hilfen gefordert.
„Am Wochenende habe ich viele Anrufe aus dem Westen bekommen“, bestätigt Helmut Bernkopf, Chef der Kontrollbank. Sie wickelt über ihre Tochter ÖHT die Überbrückungskredite für die Tourismusbranche ab. Etwa 9000 Betriebe, davon zwei Drittel aus der Gastronomie, dann Hotels, Reisebüros oder Lifte, haben seit Beginn der Pandemie Liquiditätshilfen in Anspruch genommen. Je nach Modell garantiert der Staat 80 bis 100 Prozent bei einem Ausfall.
Wie viele werden nicht zurückzahlen können?
Mehr als eine Milliarde Euro wurde bisher vergeben. Da die Laufzeit bis zu fünf Jahre beträgt, ist noch offen, wie viele nicht zurückzahlen können. Bernkopf: „Im Sommer gab es Schätzungen, dass es zehn bis 15 Prozent nicht schaffen könnten, aber da ging es gerade allen besser.“
Aktuell sei zwar der Rahmen für Hilfen bei Weitem nicht ausgeschöpft. Allerdings endet alles mit Jahresende. Wenn es die Programme weiter geben soll, muss bei der EU ein Antrag auf Verlängerung gestellt werden. Das fordert auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
80 Prozent der Winterurlauber doppelt geimpft
Sie will auch erreichen, dass Deutschland Kindern unter zwölf eine mögliche Quarantäne bei der Rückkehr aus Österreich erlässt. Immerhin 20 Prozent der Weihnachtsurlauber sind deutsche Familien mit Kindern. Aus Umfragen weiß man zwar, dass 80 Prozent der Winterurlauber doppelt geimpft sind. Die Inlandsnachfrage ist sogar gestiegen. Aber niemand weiß, welch psychologische Wirkung Reisewarnungen haben. Die Hotellerie sprach am Montag von „Massenstornos“.
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