Elke Kahr

Eine Kommunistin ist jetzt Grazer Bürgermeisterin

Steiermark
17.11.2021 15:14

Ein weibliches Doppel führt nun Graz an: Elke Kahr als erste kommunistische Bürgermeisterin und Judith Schwentner von den Grünen als Vizebürgermeisterin. Sie wurde überraschend von der ÖVP im zweiten Wahlgang vorgeschlagen.

Hammer und Sichel baumeln nicht vom Dach der Grazer Stadthalle und auch Sirenengeheul aus St. Leonhard (dem Heimatbezirk des nunmehrigen Altbürgermeisters Siegfried Nagl) war nicht zu vernehmen. Dafür startete die konstituierende Gemeinderatssitzung mit einigen Minuten Verzögerung - Grund waren die genauen Einlasskontrollen.

Strenge Einlasskontrollen bei der ersten Sitzung des neu gewählten Grazer Gemeinderates führten zu verlängerten Wartezeiten. (Bild: Christian Jauschowetz)
Strenge Einlasskontrollen bei der ersten Sitzung des neu gewählten Grazer Gemeinderates führten zu verlängerten Wartezeiten.
Elke Kahr mit Vorgänger Ernest Kaltenegger von der KPÖ (Bild: Christian Jauschowetz)
Elke Kahr mit Vorgänger Ernest Kaltenegger von der KPÖ

Den erlaubten 50 Besuchern der Sitzung bot sich dann zunächst ein äußerst blumiges Bild. KPÖ und SPÖ marschierten in alter Tradition der Arbeiterbewegung mit roter Nelke am Kragen in den Saal, die Grünen setzten auf die Sonnenblume und die völlig neu aufgestellten Freiheitlichen auf die Kornblume. Einzig die entthronte Volkspartei verzichtete auf Blumenschmuck.

Kurt Hohensinner erhielt im ersten Wahlgang zu wenige Stimmen, um Vizebürgermeister zu werden. (Bild: Christian Jauschowetz)
Kurt Hohensinner erhielt im ersten Wahlgang zu wenige Stimmen, um Vizebürgermeister zu werden.

ÖVP sparte nicht mit Kritik
Den Sitzungsvorsitz übernahm statutengemäß Peter Piffl-Perkovic (ÖVP/72 Jahre) als ältestes Gemeinderatsmitglied. Er nahm dann den 48 Mitgliedern das Gelöbnis ab. Einzig Max Zirngast (KPÖ/krank) und Günter Wagner (FPÖ/beruflich verhindert) waren entschuldigt. Im Anschluss folgte die Wahl der neuen Bürgermeisterin. Nachdem Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) mit einem Loblied den Wahlvorschlag für Elke Kahr einbrachte, folgte eine mit Kritik gespickte Rede des neuen ÖVP-Chefs Kurt Hohensinner.

Landeshauptmann Schützenhöfer gelobte Elke Kahr als Bürgermeisterin der Stadt Graz an. (Bild: Christian Jauschowetz)
Landeshauptmann Schützenhöfer gelobte Elke Kahr als Bürgermeisterin der Stadt Graz an.

Um 12.49 Uhr war es dann so weit: Mit 28 Stimmen (bei 18 Enthaltungen) wurde Elke Kahr vom Gemeinderat zur ersten Bürgermeisterin der Landeshauptstadt gewählt. Wenig überraschend nahm sie die Wahl an - und im Anschluss wurde sie auch von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) in ihrem neuen Amt angelobt. 28 Stimmen bedeuten übrigens, da ja KPÖ-Mandatar Zirngast nicht anwesend war, dass auch ein Gemeinderatsmitglied außerhalb der KPÖ-Grüne-SPÖ-Koalition Kahr zur Stadtchefin gewählt hat.

Grüne wurde Vizebürgermeisterin
Danach stand die Wahl des Vizebürgermeister-Amtes an. Der erste Vorschlag der zweitstärksten Partei ÖVP mit Kurt Hohensinner wurde, wie erwartet, abgelehnt. Für Überraschung sorgte der zweite Wahlgang: Die ÖVP schlug dafür Judith Schwentner von den Grünen vor. Mit 42 Stimmen wurde sie zur neuen Vizebürgermeisterin gewählt.

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