Eine Impfpflicht ab Februar - und die Möglichkeit, sich schon vier Monate nach dem Zweitstich mit Pfizer oder Moderna die Auffrischung („Booster“) zu holen: Das verkündete die Regierung am Freitag. In der Steiermark werden die Impf-Kapazitäten nun deutlich erhöht. Doch eine allgemeine Impf-Freigabe für alle nach vier Monaten - wie etwa in der Bundeshauptstadt Wien - wird es nicht geben.
Der simple Grund laut dem stellvertretenden Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig: „500.000 Personen hätten sofort Anspruch auf die Auffrischungsimpfung. Wir befürchten dann ein Chaos auf den Impfstraßen und in den Arztpraxen.“ Wlattnig bezieht sich auch auf das nationale Impfgremium, das eine vorzeitige Impfung nicht empfiehlt, nun aber ermöglichen soll.
Bei den Impfstraßen des Landes können sich also weiterhin nur jene gut 70.000 Steirer, die zunächst mit AstraZeneca immunisiert wurden, ihren dritten Stich ohne Termin abholen. Für Pfizer- und Moderna-Geimpfte wird es dieses Angebot nicht geben. Sehr wohl können sie aber versuchen, bei niedergelassenen Ärzten vorzeitig den dritten Stich zu bekommen.
Zweite Halle in Graz, neue Location in Premstätten
Dennoch werden die Impfkapazitäten in der Steiermark ordentlich hochgefahren: Die derzeit 44.000 möglichen Immunisierungen pro Woche auf den Impfstraßen erhöhen sich bis 6. Dezember auf 70.000. An acht Standorten kommen zusätzliche Spuren. In Graz eröffnet am 3. Dezember sogar eine zweite Halle am Messegelände - Personen mit und ohne Termin können dann gut getrennt werden. In Premstätten siedelt man am 1. Dezember vom Zelt in die größere Schwarzl-Halle. Zudem wird laut Harald Eitner das Angebot der Impfbusse bis 31. März 2022 verlängert.
Diese Ausweitungen sollten selbst ausreichen, wenn - was bald erwartet wird - eine Freigabe der Impfung für 5- bis 11-Jährige folgt. 77.000 steirische Kinder umfasst diese Gruppe. Viele Eltern sind laut Wlattnig aber vorsichtig-abwartend, der große Ansturm wird also hier wohl nicht kommen.
Impfquote von 80 Prozent als Ziel
Auch wird nicht erwartet, dass durch den Lockdown ab Montag die wiedergewonnene Impfmoral wieder sinkt. Das sei auch wichtig, denn nach wie vor gibt es 245.000 ungeimpfte Impfbare in der Steiermark. Wlattnig: „Wir brauchen rund die Hälfte von ihnen, um auf eine Impfquote von 80 Prozent zu kommen. Das wäre ein schönes Ziel für den Winter.“
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