In mehreren Bundesländern sind die Kapazitäten in den Spitälern erschöpft, auch in Niederösterreichs Kliniken wird es eng. Das Bundesland liegt bei der Belegung der Intensivstationen durch Corona-Fälle auf dem zweiten Platz nach Oberösterreich. Genau von dort gab es bereits Anfragen, infizierte Patienten in St. Pölten zu übernehmen.
Soll Niederösterreich Covid-Patienten aus den anderen Bundesländern übernehmen, wenn dort auf den Intensivstationen kein Platz ist? – Es ist nicht leicht, diese Frage zu beantworten. Einerseits gilt in der Medizin stets das Prinzip der Solidarität, auf der anderen Seite steht die Verantwortung gegenüber den eigenen Patienten. Die Triage, wie sie in Salzburg oder der Steiermark bereits offen diskutiert wird, will man mit allen Mitteln verhindern.
„Noch wurde kein Patient aus anderen Bundesländern aufgenommen“, stellte das Büro von Landesvize Stephan Pernkopf, der für die Kliniken zuständig ist, am Freitag auf Anfrage klar. Besorgniserregend ist eine Wortmeldung von Michael Cech, Ortschef in Gablitz im Wienerwald: „Erste Bürger wurden nach einem Unfall nicht in den nächsten Spitälern aufgenommen, da diese durch Covid an der Grenze sind, und in weiter entfernte Krankenhäuser gebracht.“
Vorbereitungen auf mehr Booster und Kinderimpfung
Dass man sich nun auch in Niederösterreich den dritten Stich bereits vier Monate nach der Vollimmunisierung holen kann, wirbelt den Zeitplan der Impfstraßen kräftig durcheinander. Es hapert dabei aber nicht an den Kapazitäten vor Ort, da ist man mit den neun Impfzentren, sechs Bussen, Aktionstagen in den Gemeinden sowie mehr als 500 niedergelassenen Ärzten zum Glück gut aufgestellt. „Wir hoffen inständig, dass seitens des Bundes aber auch ausreichend Pfizer-Impfstoff zur Verfügung gestellt wird“, appelliert Pernkopf.
Auch was die Kinder unter zwölf Jahren betrifft, ist soweit alles auf Schiene: Nachdem Traiskirchen bereits am Mittwoch die Einrichtung einer eigenen Impfstraße für die jüngste Altersklasse verkündet hat, stellte das Land am Freitag klar: „Sobald die Zulassung voraussichtlich Ende nächster Woche vorliegt, geht es überall los.“ Für die Kinderimpfung gab es bereits 6500 Voranmeldungen.
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