Skispaß inmitten des Lockdowns macht nun eine unerwartete Verordnungsänderung möglich. Öffnen wollen in Salzburg aber nur wenige Betreiber - mancherorts auch wegen der kritischen Lage in den Spitälern.
Erst am Sonntag endete am Kitzsteinhorn vorzeitig der Saisonbetrieb. Schon am Dienstag starten die Kapruner nun wieder ihre Lifte – inmitten des Lockdowns. Möglich macht das eine kurzfristige Verordnungsänderung, die jetzt in Kraft ist, berichtet Vorstand Norbert Karlsböck. „Die Seilbahnen sind nicht von der behördlichen Schließung umfasst, wir haben daher eine Beförderungspflicht zu den laut Verordnung geltenden Bedingungen.“
Heißt: Mit 2G-Nachweis und der FPP2-Maske können Wintersportler vorerst das reduzierte Angebot der Gletscherbahnen nutzen. Also Gletscherjet eins bis vier sowie die Kitzlifte und den Magnetköpfl-Lift. Plus: Bei der Gletschermühle wird es auch Speisen zum Mitnehmen geben. Der Verfassungsgerichtshof kippte das Verbot aus der vergangenen Saison. „Das kam überraschend. Für uns, die Mitarbeiter und Gäste ist das alles nur sehr schwer nachvollziehbar“, sagt Karlsböck.
Für uns ist das nur schwer nachvollziehbar.
Norbert Karlsböck, Vorstand Seilbahnen Kaprun
Noch am vergangenen Wochenende zählten die Kapruner gut 5000 Wintersportler täglich. Nun rechnen sie mit „einigen Hunderten pro Tag.“ Aus wirtschaftlicher Sicht sei das schwierig. „Der Vorteil ist, dass für die psychische und physische Gesundheit gesorgt ist“, sagt Karlsböck.
Pongauer starten wegen Spitäler-Krise nun später
Gerade wegen der Gesundheit verschiebt das Snow Space Salzburg den Saisonstart – ursprünglich wollten die Pongauer am 27. November starten. „Solange Lockdown ist, werden wir nicht in den Betrieb starten“, sagt Vorstand Wolfgang Hettegger.
Wenn das Gesundheitssystem in Salzburg vor dem Kollaps steht, wollen wir es nicht zusätzlich mit Freizeitunfällen belasten.
Wolfgang Hettegger, Snow Space Salzburg
Der Grund? „Wenn das Gesundheitssystem in Salzburg vor dem Kollaps steht, wollen wir es nicht zusätzlich mit Freizeitunfällen belasten“, so der Vorstand. Vorerst werde man mit den gut 225 Stammmitarbeitern weiter für den Winter vorbereiten.
Ähnlich ist die Lage am Katschberg, wo man am 4. Dezember aufsperren wollte: In der Nacht auf Dienstag haben dort die Beschneiungsarbeiten begonnen. „Wir machen nun die Grundbeschneiung und entscheiden dann, wann wir aufsperren“, sagt Chef Josef Bogensperger. Schmitten-Chef Erich Egger sieht die Situation gelassener. Er peilt einen Teilbetrieb ab dem 8. Dezember an. „Wir haben derzeit keine Bedingungen, wo wir aufsperren können. Es ist zu wenig kalt, wir können auch nicht beschneien“, sagt Egger.
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