Das Konkursverfahren über den Süßwarenhersteller Salzburg Schokolade mit Sitz in Grödig - wir haben berichtet - ist am Dienstag am Landesgericht Salzburg eröffnet worden: Laut KSV1870 sind rund 140 Dienstnehmer und 614 Gläubiger betroffen. Die Ursachen für die Großinsolvenz liegen laut Unternehmen im Wegfall eines Großauftrags im Jahr 2016 und in einem signifikanten Umsatzrückgang ab 2020 durch die Coronakrise. Unklar ist, ob das Unternehmen fortgeführt werden kann.
Wie der KSV1870 berichtete, ergebe die vorgelegte Fortbestandsprognose vorerst ein negatives Ergebnis. Die Sanierbarkeit des Unternehmens müsse noch geprüft werden. Nicht betroffen vom Konkurs ist ein Tochter-Werk in Tschechien, das sich auf die Verpackung von Süßwaren und Lebensmitteln spezialisiert hat.
Schwer von der Pandemie getroffen
Obwohl man in den vergangenen Jahren Gewinne erzielen haben könne, sei das Unternehmen ab 2020 schwer von der Corona-Pandemie getroffen worden. Aufgrund des massiven Rückgangs von Touristen, Veranstaltungen und Anlässen wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern sei die Nachfrage nach den Süßwaren von Salzburg Schokolade gesunken - was zu einem signifikanten Umsatzrückgang geführt habe. Zudem seien Süßwarenfachgeschäfte in Wien und Salzburg wegen fehlender Touristen teilweise wochenlang geschlossen gewesen, erklärt Geschäftsführer Christian Schügerl.
Keine Novemberlöhne für Mitarbeiter
Den Umsatzrückgang aus dem Vorjahr habe man im neuen Geschäftsjahr nur teilweise kompensieren können. Trotz neuer Kunden im Exportgeschäft und der staatlichen Corona-Hilfen werde man wie im Vorjahr heuer erneut einen erheblichen Verlust einfahren. Den Mitarbeitern können die Novemberlöhne und -Gehälter und das Weihnachtsgeld nicht überwiesen werden.
Wir wollen alles in die Wege leiten, damit sich die Menschen zumindest über Weihnachten finanziell keine Sorgen machen müssen.
Salzburger AK-Präsident Peter Eder
Das Unternehmen verwies auf den Insolvenzentgeltfonds, der die Zahlungen sichere, und riet den Beschäftigten, die Arbeiterkammer (AK) zu kontaktieren. Der Salzburger AK-Präsident Peter Eder sagte den betroffenen Mitarbeitern Unterstützung zu. „Wir wollen alles in die Wege leiten, damit sich die Menschen zumindest über Weihnachten finanziell keine Sorgen machen müssen.“
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