Alle wollen aufsperren. Die Zahlen sinken. Der Plan für den Weg bis Weihnachten wird konkreter. Und: Er wiederholt sich. Dass alles mit einem Schlag aufgeht, bleibt weiter unwahrscheinlich.
Lockdown im Advent? Lockerungen für den Weihnachtseinkauf? Laute Rufe nach mehr oder weniger durchdachte Öffnungen? Kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder: Vor einem Jahr war die Situation recht ähnlich. Österreich verzeichnete (bei deutlich weniger Tests) 2748 Neuinfektionen und 79 Tote binnen 24 Stunden und diskutierte darüber, wie der Lockdown enden könnte. Er tat es nur teilweise: Während der Handel öffnete, blieben Gastronomie, Hotellerie und Kultur- sowie Freizeitbetriebe (noch Monate) geschlossen. Ein ähnliches Szenario steht zumindest für Ungeimpfte wieder bevor.
Handel öffnet und streitet über 2 G Plus
Mit 13. Dezember (der 12. ist ein Sonntag) öffnet der Handel nur für Geimpfte (Ausnahme: Besorgungen des täglichen Lebens). Auch am Sonntag, 19. Dezember, dürfen Geschäfte ausnahmsweise aufsperren. Über 2G plus wird diskutiert: Dann müssten geimpfte Christkindln zum Geschenkekauf einen gültigen PCR-Test vorlegen. Wie das bei jetzt schon überlasteten Testlabors funktionieren soll, ist fraglich. Ebenfalls problematisch: die Kontrollen. Vor jedem Geschäft müsste ein Mitarbeiter den Grünen Pass plus PCR-Test checken. In Einkaufszentren reicht die Kontrolle am Eingang nicht - Ungeimpfte dürfen in die Drogerie auf dem Gelände, nicht aber ins Sportgeschäft daneben.
Friseure und Kosmetiker verstehen Sperren nicht
Wenn der Handel öffnet, wollen auch Friseure, Kosmetiker und andere körpernahe Dienstleister ihrem Geschäft nachgehen. Das scheint realistisch, und zwar mit Kontrollen im Sinne des Grünen Passes bzw. 2G plus sowie mit FFP2-Maskenpflicht. Ebenfalls möglich und im Vorjahr so verordnet: ein Konsumationsverbot. Sollten Dienstleister aufsperren, stehen auch die Chancen für Kultur- und Freizeitbetriebe - mit FFP2-Masken, Registrierung und 2G plus - gut.
Wirte bleiben wohl bis Jahresende zu
Ein Streit entbrannt ist zwischen Gastronomie und Hotellerie. Hoteliersprecher forderten, rasch aufzusperren. Kontaktnachverfolgung gebe es ohnehin, an der Rezeption könne relativ einfach der Grüne Pass oder 2G (plus) kontrolliert werden. Die Gastronomie solle indes zubleiben. Das will Wirtesprecher Mario Pulker nicht so stehen lassen: „Es muss alles aufsperren.“ Dass das am 12. Dezember passiert, ist für Pulker fix: „Das haben Kanzler Schallenberg und unsere Tourismusministerin mehrfach versprochen - sie müssen Wort halten.“
Allein, es wäre nicht das erste gebrochene Versprechen, und: Die Zeichen zeigen anderes. Vor Weihnachten, so hört man, werde die Gastronomie wohl nicht mehr öffnen. Der 27. Dezember als erster Montag nach den Feiertagen steht im Raum. Wenn früher geöffnet werden soll, dann mit Sperrstunde. Auch das ist keine Option für die Wirte. Leidtragende wäre die Nachtgastronomie. 2G plus erteilt der Wirtesprecher eine Absage - das ginge nur in Gebieten, in denen das PCR-Angebot ausreichend zur Verfügung stehe, nicht am Land.
Große Treffen und Veranstaltungen tabu
Im Vorjahr gab es Sonderregelungen für die Weihnachtsfeiertage, zehn Personen aus verschiedenen Haushalten durften sich treffen. Eine solche Regel wird es zumindest für Ungeimpfte brauchen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bis Jahresende im Lockdown verbleiben. Silvesterpartys sind Stand heute ausgeschlossen, Wien hat seinen Silvesterpfad bereits abgesagt. Eine kleine Maßnahme mit großem Effekt gebe es in den Schulen: Mit dem 7. Jänner als zusätzlichem freien Tag könnte man die Weihnachtsferien um drei Tage verlängern.
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