Es bleibt auch neben den bundesweiten Öffnungschritten dabei: In Oberösterreich wird der generelle Lockdown erst am Freitag, dem 17. Dezember enden - wohl mit offenen Geschäften an diesem Tag, damit sich nicht alles am Einkaufssamstag ballt. LH Thomas Stelzer sind die rückläufigen Infektionszahlen noch nicht genug, ausschlaggebend für die zusätzliche Woche ist vor allem die Situation in den Spitälern. Entwarnung für die Zeit nach dem Jahreswechsel gibt Stelzer aber noch nicht, im Gegenteil, wegen der Omikron-Virusvariante: „Es dürfte ziemlich bedrückend werden.“ Unterdessen steigt die Zahl der neuen Covid-Fälle in Oberösterreich wieder an: 956 Neuinfektionen sind von Dienstag auf Mittwoch dazugekommen!
„Wir sind uns alle einig, dass wir nicht sagen können: Wir haben auch diese Welle durchgestanden und es ist jetzt vorbei“, sagte Stelzer im Gespräch mit der „Oö-Krone“, „sondern dass wir schon alle (Bundesregierung und Bundesländer), auch von den Experten angeleitet, in den nächsten Monaten wieder was auf uns zukommen sehen. Das Omikron macht doch mehr Sorge als anfänglich, das dürfte ziemlich bedrückend werden. Wir sperren also nicht auf und alles ist eitel Wonne, sondern es gibt schon auch sehr strenge Regeln auch weiterhin.“ Diese wurden in einer Pressekonferenz in Wien verkündet. Stelzer: „Das wird wahrscheinlich die Art werden, in der wir künftig weiterleben.“
Sonderregelungen gibt es auch anderswo
Der Bund gibt einen Mindestrahmen für die Schutzmaßnahmen vor. Stelzer geht mit Oberösterreich darüber hinaus, dabei bleibt es: „Ich habe ja vorher schon angekündigt, wir bleiben beim vierwöchigen Lockdown. Ich fühle mich auch insofern bestätigt, weil fast alle Bundesländer jetzt Sonderregeln machen. Zum Beispiel Wien, zuerst nur Öffnung des Handels und erst eine Woche später die Gastro. Es werden jetzt auch Niederösterreich, Salzburg und die Steiermark (also alle drei Nachbarbundesländer Oberösterreichs) auch noch nicht alles auf einmal aufmachen. Dass der Lockdown (für Geimpfte) quasi komplett endet, wird nur im Burgenland, Tirol und Vorarlberg sein. Das zeigt schon, dass unsere Vorsicht schon angebracht ist, weil wir ja bei weitem nicht die einzigen sind.“ Ob Oberösterreich tatsächlich schon am Freitag,. dem 17. , aufsperrt, oder doch erst am Samstag, wird am Donnerstag (9.12.) entschieden und bekantgegeben. Es dürfte in Richtung offener Freitag gehen.
Was heißt das für die Schulen in Oberösterreich?
In den Schulen bleibt - österreichweit - alles so wie bisher, da ändert sich auch in Oberösterreich durch die zusätzliche Lockdown-Woche nichts. Stelzer: „Es hat sich ja jetzt an den meisten Schulstandorten irgendwie eingespielt, wieviele Kinder kommen und wieviele nicht. Es ist keine einfache Regelung, sie hat am Anfang auch für viel Verwirrung gesorgt. Das Wichtigste ist: Es wird an den Schulen viel getestet und sobald ein Kind positiv ist, wird entsprechend reagiert. Das ist, glaube ich, das Wichtigste in dieser Phase für den gesundheitlichen Schutz.“
„Einkaufstourismus“ darf es weiterhin nicht geben
Was ist, wenn jemand in Nachbarbundesländer, wo die Geschäfte offen sind, fährt, um seine Weihnachtseinkäufe zu erledigen? Das gehe weiterhin nicht, sagt Stelzer: „Das ist genau der springende Punkt, weil ja der Handel sagt, er befürchtet einen Kaufkraftabfluss. In einem Rechtsstaat darf und kann es den nicht geben, weil Lockdown heißt Lockdown, und das heißt, die Leute dürfen nur aus den gewissen Gründen ihr Heim verlassen. Und Einkaufsfahrten ins Nachbarbundesland gehören nicht dazu! Als Vertreter des Rechtsstaates muss ich davon ausgehen, dass sich die Leute regelkonform verhalten. Kaufkraftabfluss kann nur durch Verstoß gegen die geltende Verordnung stattfinden. Ich bin kein Realitätsverweigerer, aber ich muss das einfach sagen. Und nachdem es ein paar wenige Tage sind und das letzte Adventwochende auch in Oberösterreich auf jeden Fall offen ist, gehe ich davon aus, dass doch die meisten sich vernünftig verhalten werden.“
Eine Botschaft für die Corona-Demonstranten
Am Marienfeiertag war auch in Linz wieder eine Kundgebung von Corona-Maßnahmengegnern. Hat der Landeshauptmann für die TeilnehmerInnen, aber auch für andere Menschen mit alternativen Pandemievorstellungen, eine Botschaft - oder hat Stelzer es schon aufgegeben, auch diese Leute zu erreichen? „Nein, das gebe ich überhaupt nicht auf“, bekräftigt Stelzer: „Denn ich sehe das einfach als meinen Auftrag, dass wir die Hand reichen für die, die Sorgen haben. Und dass die sehen, es geht um den Schutz des Lebens. Wir tun nicht irgendwas z‘fleiß erfinden, sondern es geht um den Schutz des Lebens und der Gesundheit. Und ich sehe es auch als meine Pflicht, den paar Radikalen, die da dabei sind, auch klar entgegentreten. Wir haben jetzt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, das ist eine Ausnahmesituation für uns alle und da müssen wir einfach drauf setzen, dass wir da miteinander durchkommen.“
Für die neue Omikron-Variante vorsorgen
Wenn LH Stelzer schon mit einer bedrückenden Situation durch die Virusvariante Omikron rechnet, wie kann vorgesorgt werden? „Auf jeden Fall den dritten Stich holen, denn nur die Vollimmunisierung, also wenn man dreimal geimpft ist, bietet, glaube ich, die Chance, dass es auch da einen Schutz gibt. Und man muss einfach die Aussicht einkalkulieren, es wird noch einmal etwas auf uns zukommen. Wir freuen uns ja, demnächst aus diesem Lockdown rauszukommen, aber die Pandemie ist nicht vorbei.“
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