Am Samstag um 24 Uhr endet der vierte Lockdown seit Ausbruch von Corona zumindest für Geimpfte. Wie heute, Donnerstag, im Rahmen der Pressekonferenz nach der Sitzung des Kärntner Corona-Experten-Koordinationsgremiums verkündet wurde, darf aber nur der Handel am Montag - eigentlich am Sonntag um Null Uhr - aufsperren. Für Gastro und Hotels gibt es ab (nächste Woche!) Freitag um Null Uhr grünes Licht. Kaiser spricht von stufenweisem Aufsperren, Prettner prognostiziert die nächste Welle für Jänner, spätestens Februar.
Mit 16 Minuten Verspätung betraten LH Peter Kaiser, Gesundheitsreferentin Beate Prettner, LR Martin Gruber, Rudi Likar und Infektionsexperte Jörg Weber nach der Sitzung des Kärntner Koordinationsgremiums am Donnerstag den Spiegelsaal der Landesregierung zur Pressekonferenz. Deshalb dürfte besagte Sitzung etwas länger gedauert haben...
Kärnten setzt auf Stufenplan
Das Quintett ist sich einig, dass Kärnten die vor zwei Tagen von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen mittragen wird. Allerdings wird unser Bundesland stufenweise - nicht alle Bereiche aufeinmal - aufsperren.
Gastro wird in Kärnten erst nächsten (!) Freitag öffnen
Das Land Kärnten übernimmt sämtliche Öffnungsschritte des Bundes. Allerdings mit einer Ausnahme: Kaiser: „Der Lockdown für den Handel endet am Samstag um 24 Uhr. Es wird strenge Kontrollen geben. Ähnliches gilt auch für die Kultur!“
Wir haben uns die Entscheidung alles andere als leicht gemacht. Aber wir können und dürfen Gastronomie und Hotels nicht gleichzeitig mit den Handelsunternehmen öffnen. In Kärnten haben wir die zweithöchste Sieben-Tages-Inzidenz!
Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
Also aus Sicherheitsgründen werden Gastronomie und Hotellerie erst nächste Woche am Donnerstag um Mitternacht dem Handel nachfolgen - sprich, ab nächsten (!) Freitag werden auch Restaurants und Co. öffnen!
„Der Mensch muss im Vordergrund stehen!“
Der Blick auf die kommenden Wochen und Monate muss ein vorsichtiger sein. Deshalb kann und wird es - laut LR Martin Gruber - weiterhin keine größeren Veranstaltungen geben.
Wir haben keine andere Wahl, als stufenweise aufzusperren. Die Gesundheit der Menschen steht im Vordergrund. Wir können nicht die gesamte Wintersaison gefährden!
LR Martin Gruber
Prettner spricht von weiterer Welle - „spätestens im Februar!“
Gesundheitsreferentin Beate Prettner warnt die Kärntner Bevölkerung: „Es ist noch nicht vorbei. Und deshalb spreche ich von einer Öffnung mit Bauchweh. Es ist sehr sinnvoll, dass wir eine stufenweise Öffnung realisieren. Nach wie vor viel zu hohe Fallzahlen, 58 Personen auf Intensivstationen - das zeigt, dass wir nicht alles zur selben Zeit ausperren können, wie bereits erwähnt wurde!“
Omikron ist da. Im Jänner, spätestens im Februar droht eine nächste Welle auf uns einzubrechen. Wir müssen verhindern, dass noch mehr Patienten in die Krankenhäuser eingeliefert werden müssen. Mein Appell an Ungeimpfte: Lassen Sie sich impfen. Die Möglichkeiten sind da. Nur die Impfung hilft uns aus dieser Situation heraus!
Beate Prettner, Gesundheitsministerin
„Nicht nur alte Menschen sterben an Corona!“
Auch Primarius Rudi Likar betont, dass nur die Impfung vor der Intensivstation bewahrt: „Es darf niemandem egal sein, wieviele Menschen auf den Intensivstationen sterben. Long-Covid ist ein Problem. Wir müssen aufwachen - nicht nur alte Menschen sterben, auch Familienväter und -mütter!“
Auch heute mussten wir wieder Operationen absagen und verschieben. Wir müssen gerade jetzt vor Weihnachten an Solidarität denken!
Rudi Likar
„Weiterverbreitung von Corona stoppen - JETZT!“
Infektionsexperte Jörg Weber betont, dass die vorgestern vom Bund, heute im Kärntner Gremium getroffenen Entscheidungen die einzig sinnvollen seien: „Unser gemeinsamer Gegner ist das Virus, das uns seit zwei Jahren begleitet. Gerade Weihnachten soll dazu einladen, Verantwortung zu tragen!“
Wer nicht sich selbst helfen möchte, der soll zumindest die Weiterverbreitung des Virus stoppen. Leute, lasst euch impfen!“
Jörg Weber, Infektionsexperte
„Lockerungen sind den Geimpften zu verdanken!“
Für Impfgegner und -verweigerer hat der Infektionsexperte klare Worte übrig: „Die ersten Lockerungsschritte sind nur möglich, weil sich zumindest 30.000 Menschen in den letzten zwei Monaten impfen haben lassen. Die Wissenschaft hat uns erlaubt, gegen diese Krankheit anzukämpfen. Wir müssen unser Gesundheitssystem schützen - gemeinsam!“
„Nicht nachvollziehbar!“
Alles andere als einverstanden zeigt sich die Kärntner FPÖ mit dem Vorangegangenen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Kärntner Landesregierung nur den Handel am Montag öffnet, Gastronomie und Hotels nach dem Lockdown aber nicht aufsperrt!“, sagt Landesparteiobmann Erwin Angerer.
Und dies obwohl Vorarlberg mit einer deutlich höheren Ansteckungsquote je 100.000 Einwohner und Tirol mit einer fast gleichen das sehr wohl tun!
FPÖ-Landesparteiobmann NRAbg. Erwin Angerer
Bis Samstag um 24 Uhr befinden wir uns jedenfalls noch alle gemeinsam im Lockdown.
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