„Kein Weihnachtsfriede an den oberösterreichischen Schulen“, betitelt SPö-Politiker Lindner seine Diagnose der neuen Ausschreibungswelle. Zugleich beklagt er mangelnden Informationsfluss: „Seit die demokratische Mitwirkung der Landtagsfraktionen in der Schulverwaltung abgeschafft wurde, gibt es im Schulsystem keine Transparenz mehr. Wie viele dieser 224 Dienstposten bereits seit Anfang des Jahres unbesetzt sind, ist unbekannt. Auch die Zahl der Bewerbungen bleibt geheim.“ Zugleich rügt Lindner, dass frühere Initiativen der SPÖ zur Bekämpfung des absehbaren Lehrerinnen- und Lehrermangels von der ÖVP immer beiseitegewischt worden seien.
Klar ist, dass Oberösterreich gemeinsam gegen den Lehrermangel vorgehen muss. Im Landesbudget für 2022 sind jedoch keine Initiativen dafür erkennbar.
SPÖ-Klubobmann Michael Lindner
Nur inoffizieller Blick hinter die Kulissen
Wie es aktuell aussieht, sei nur inoffiziell zu erfahren, wie die SPÖ erläutert: „Das Hauptproblem ist an den Volksschulen, weil dort der Unterricht parallel in allen Klassen stattfindet und keine Möglichkeit für Überstunden etc. besteht. Das führt dazu, dass die Schulleiter unterrichten müssen. Die sind dadurch besonders gefrustet, weil sie ohnehin schon in der Corona-Bürokratie schwimmen. An den Neuen Mittelschulen führen die fehlenden Kräfte zu mehr Überstunden und Supplierungen, das geht sich im Rahmen der Bewirtschaftung gerade mal aus (mit allen Tricks – Studierende als Lehrer, Volksschullehrer an Neuen Mittelschulen etc.).“
Angehende Lehrkräfte müssen pendeln
Ungelöst ist auch: „Oberösterreich hat zwar zwei pädagogische Hochschulen, kann aber dennoch zentrale Fächer wie Deutsch, Englisch, Geografie oder Bewegung und Sport nicht am Studienort OÖ anbieten. Die angehenden Lehrkräfte müssen wöchentlich nach Salzburg pendeln, was Zeit und Geld kostet.“
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