Offiziell wird es 2022 vorbei sein, dass man ohne Abschläge in Frühpension gehen kann. Eine Hintertür gibt es noch für jene, die erst kommendes Jahr 62 werden, aber jetzt schon die erforderlichen Versicherungszeiten haben. Insgesamt 25.000 (fast nur Männer) profitierten von dieser im Wahlkampf 2019 wieder erfundenen Hacklerregelung.
Das kostet die Pensionsversicherung bzw. in weiterer Folge den Steuerzahler 2,5 Milliarden Euro. Außer den Betroffenen findet das wohl niemand so toll. Es ärgern sich vor allem jene, die kurz vorher noch mit hohen Abschlägen gingen.
Seltsam agieren die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ. Sie hätten die teure Frühpension nicht abgeschafft, offenbar weil sie um Wählerstimmen bei der Babyboom-Generation buhlen wollen. Denn es ist bei allen Experten unbestritten, dass Österreich ein Problem bei der langfristigen Finanzierbarkeit des Pensionssystems hat.
Das wird allerdings auch von der schwarz-grünen Regierung vor sich hergeschoben. Der Budget-Zuschuss schnellt in die Höhe, und für privat finanzierte Pensionsmodelle fehlen steuerliche Anreize. Weiterwursteln ist da das politische Programm.
Es ist in Österreich noch immer viel zu einfach, weit vor dem gesetzlichen Antrittsalter in Pension zu gehen. Das wird bald die Probleme am Arbeitsmarkt erhöhen: Die vermeintlich „Alten“ gehen, aus demografischen Gründen kommen zu wenig Junge nach. Unterm Strich bleibt, dass viele Betriebe es immer schwieriger haben werden, neue Mitarbeiter zu finden.
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