Neue Welle schlägt auf

Länder-Vergleich: So reagiert die Welt auf Omikron

Coronavirus
29.12.2021 21:06

Die schlechte Nachricht: Die neue Virus-Variante Omikron breitet sich schneller aus, als alles, was man bisher kannte: 6,5 Millionen Fälle wurden binnen einer Woche weltweit registriert, in Europa wurden zuletzt binnen sieben Tagen 510.000 Infizierte registriert. Zum Vergleich: Frühere Wellen „schafften“ nie mehr als 300.000. Die gute Nachricht: Der Anstieg der Neuinfektionen wirkt sich derzeit nicht auf die Todesfälle aus, sie sind seit drei Wochen weltweit rückläufig ist. 6450 sind es pro Tag im Schnitt, der Höchststand in der Pandemie lag Ende Jänner bei 14.800 Toten pro Tag.

Der Verlauf der Welle ist in vielen Ländern vergleichbar. Ein Überblick:

(Bild: ourworldindata.org, stock.adobe.com, Krone KREATIV)
  • In Österreich macht sich die Omikron-Welle erst langsam bemerkbar. Nach Tagen der sinkenden Zahlen gab es am Mittwoch erstmals wieder einen Anstieg - innerhalb von zwei Tagen hat sich die Zahl der Neuinfektionen auf über 3000 verdoppelt.
  • Musterschüler Spanien meldete mit über 214.000 Fällen einen neuen Tagesrekord. Die Behörden haben eine Maskenpflicht im Freien verhängt, einzelne Regionen schränken das Nachtleben ein und verhängen Ausgangssperren. Es wird überlegt, private Treffen einzuschränken.
  • Ein ähnliches Bild bei Impfvorbild Portugal: Bei über 10.000 Fällen pro Tag hat die Regierung in Lissabon u. a. verpflichtendes Homeoffice und Tests für den Besuch von Kultur- oder Sportveranstaltungen eingeführt sowie Diskotheken geschlossen.
  • Großbritannien (über 100.000) und Frankreich (über 200.000) trifft Omikron am stärksten in Europa. Frankreich macht daher eine vollständige Impfung zur Voraussetzung für den Besuch von Veranstaltungen, Restaurants oder für Fernreisen. Ebenfalls geplant ist eine Maskenpflicht in Innenstädten sowie eine Homeoffice-Pflicht, wo möglich. Der britische Premier Boris Johnson hingegen sieht keinen Anlass für strengere Regeln. Anders die Regionalregierungen: In Schottland, Wales und Nordirland gelten teils bereits deutlich schärfere Maßnahmen.

Briten-Premier Boris Johnson (Bild: AP)
Briten-Premier Boris Johnson
  • In Italien sind 60 Prozent der Fälle auf Omikron zurückzuführen, knapp 100.000 neue Ansteckungen an einem Tag sind Rekord in dem vom Virus zu Beginn der Krise schwer getroffenen Land. Um das System zu erhalten, verkürzt das Land die Quarantäne, etwa für Menschen mit Boosterimpfung, von sieben auf fünf Tage. Derzeit sind 2,5 Millionen von 59 Millionen Italienern in Heimisolation. Schon zu Weihnachten hatte die Regierung eine Maskenpflicht im Freien eingeführt, Mitte Dezember die Einreiseregeln verschärft.

  • Rund eine halbe Million Neuinfektionen meldeten die USA. Rund um Weihnachten waren zahlreiche Flüge ausgefallen. Schärfere Maßnahmen sind vorerst nicht geplant, die Regierung setzt auf Tests. Deren Kapazitäten sind aber mangelhaft, vor allem jene für den Eigengebrauch sind in Apotheken ausverkauft. 
Massentestungen sind in China nach wie vor an der Tagesordnung. (Bild: AP)
Massentestungen sind in China nach wie vor an der Tagesordnung.
  • Restriktiv reagiert China gegen die mögliche Ausbreitung von Omikron - und hat über die 13-Millionen-Stadt Xi’an einen Lockdown verhängt. Es gelten die „strengsten sozialen Kontrollmaßnahmen“, so dürfen Privatfahrzeuge nur in der Stadt unterwegs sein, wenn ihre Fahrer direkt an der Eindämmung des Corona-Ausbruchs beteiligt seien. Am Montag wurden in der Stadt 150 neue Fälle gemeldet, in ganz China waren es am Mittwoch 197.
  • In Deutschland und Israel sorgt Omikron noch nicht für Höchststände. Die Dynamik bereite ihm aber „große Sorgen“, so der neue deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Israel hat indes mit der vierten Impfung gestartet und, wie Italien, die Quarantäne verkürzt.
Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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