Die Wiener Polizei hat nach der Silvesternacht (im Video oben der Jahreswechsel am Stephansplatz) Bilanz gezogen: Vom frühen Silvestertag bis in die Morgenstunden des 1. Jänner gingen 4746 Notrufe ein, woraus 1877 Einsätze resultierten. Es wurden sechs Personen festgenommen, drei davon wegen tätlichen Angriffen auf Polizisten in der Innenstadt, die anderen drei wegen verwaltungsrechtlichen Delikten. Insgesamt 928 Mal rückten Einsatzkräfte der Wiener Rettungsorganisationen aus.
Zwei Jugendliche verletzten sich in Wien-Floridsdorf beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern schwer. Den pyrotechnischen Gegenstand hatten der 13- und der 14-Jährige gefunden. Die beiden Burschen dürften mit Schwarzpulver in Kontakt gekommen sein, das beim Entzünden zu einer Stichflamme führte. Sie erlitten schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, der 13-Jährige wurde außerdem an den Augen verletzt.
In Simmering verletzte sich ein 33-Jähriger vermutlich durch die Verwendung von Pyrotechnik schwer im Gesicht.
Ins Spital geprügelt
Im Bezirk Landstraße sollen fünf bisher unbekannte Personen zwei Männer mit Faustschlägen und Tritten attackiert haben. Dabei dürfte auch ein Teleskopschlagstock verwendet worden sein. Eines der beiden Opfer kam mit schweren Verletzungen in den Schockraum eines Spitals, sein Begleiter wurde leicht verletzt.
Fassade in Flammen
In der Donaustadt wurde das Fenster eines Jugendheimes durch Pyrotechnik beschädigt, was einen kurzen Brand der Fassade zur Folge hatte. Ein Security-Mitarbeiter wurde durch Glassplitter im Gesicht verletzt, ein Kind erlitt vermutlich ein Knalltrauma. Ein 15-Jähriger und ein 16-Jähriger wurden als mutmaßliche Verursacher in der Nähe angehalten.
Keine Zwischenfälle bei Demos
153 Einsätze wegen Lärmerregungen und 473 wegen der Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen wurden von der Wiener Polizei abgewickelt. Insgesamt wurden 60 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz gelegt und 22 Organmandate eingehoben. Zahlreiche pyrotechnische Gegenstände stellten die Beamten sicher. Im Laufe des Silvester-Einsatzes kontrollierten Polizisten insgesamt mehr als 150 Lokale. Lediglich drei waren auch nach der vorgeschriebenen Sperrstunde um 22 Uhr weiterhin in Betrieb. Bei den kleinen Anti-Maßnahmen-Demos gab es keine Zwischenfälle.
Festnahmen wegen häuslicher Gewalt
In der Silvesternacht wurden in Wien zudem drei Männer wegen häuslicher Gewalt festgenommen. Gegen alle drei Verdächtigen wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen, berichtete die Polizei am Neujahrstag.
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