In seiner knapp siebenminütigen Neujahrsrede ließ Bundespräsident Alexander van der Bellen ein Thema völlig außen vor: seine als wahrscheinlich geltende Wiederkandidatur im Herbst. Auch SPÖ-Schwergewicht Hans Peter Doskozil rechnet mit einem Antritt - und will dennoch einen „starken SPÖ-Kandidaten“ bei der Hofburg-Wahl im Herbst.
Es war die fünfte Neujahrsrede Alexander Van der Bellens - und bereits die zweite, die sich hauptsächlich um die Corona-Pandemie und ihre gesellschaftlichen Folgen drehte. „Trotz allem“, sagte der Bundespräsident, „dürfen wir den Mut nicht verlieren“, man müsse weiterhin zusammenhalten.
ÖVP plant keinen Kandidaten, bei FPÖ deutet vieles auf Hofer hin
Es dürfte dies nicht seine letzte Neujahrsansprache gewesen sein: Allerorten geht man von einem Wiederantritt des 77-Jährigen im Herbst aus, kundtun würde er dies aber noch nicht in den nächsten Wochen, heißt es. Die ÖVP plant keinen Gegenkandidaten aufzustellen, bei der FPÖ deutet nach wie vor vieles auf Norbert Hofer als Kandidat hin. Tirols Blauen-Boss Markus Abwerzger etwa will dies „noch im ersten Quartal“ verkündet wissen.
SPÖ wieder einmal gespalten
Und die SPÖ? Die ist gespalten, ob man einen Widersacher in einen teuren - und eher wenig erfolgversprechenden - Wahlkampf gegen den Amtsinhaber schicken sollte.
Während sich die steirischen Roten jüngst dagegen ausgesprochen hatten, sieht Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil die Sache anders: Zwar gehe auch er von einem Wiederantritt Van der Bellens aus, dennoch wünscht er sich einen roten Gegenkandidaten. „Wenn man als größte Oppositionspartei zu Recht der Meinung ist, dass diese Regierung schwer handlungsfähig ist, dann wird man den eigenen Sympathisanten schwer erklären können, weshalb man einen Kandidaten der Regierungsparteien unterstützt“, sagte er zur „Krone“.
Wenn man als größte Oppositionspartei zu Recht der Meinung ist, dass diese Regierung schwer handlungsfähig ist, wird man Sympathisanten schwer erklären können, weshalb man einen Kandidaten der Regierungsparteien unterstützt.
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Doskozil, der selbst übrigens nicht antreten will, sähe darin „ein Zeichen einer selbstbewussten Sozialdemokratie“. Zu entscheiden sei dies „spätestens im Frühjahr“, sagte er.
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