Nun Entschuldigung

Brand in der Lobau: SPÖ-Urgestein zündelte im Netz

Ein ehemaliger roter Sektionschef bejubelt den Feuerteufel in der Lobau. Das sorgt bei „Krone“-Lesern für heftige Reaktionen. Nun entschuldigt sich der hohe Ex-SPÖ-Funktionär: „Ich bin grundsätzlich ein sehr friedliebender Mensch.“

Der Brandanschlag in der Lobau wird nicht von allen verurteilt, von manchen sogar bejubelt. Geheime Facebook-Protokolle der Aktivisten-Hasser zeigen (die „Krone“ berichtete), wie sich die Gruppe gegenseitig aufstachelt. Vom Anzünden des Camps, von Kettensägen und „Ungeziefer“, das vernichtet gehört, ist die Rede.

„Einen Orden für den Täter“
Unter die Hasser mischte sich, wie berichtet,  politische Prominenz. Es handelt sich um einen früheren SPÖ-Sektionschef und hohen Funktionär in der Donaustadt. Er bejubelt geradezu das Feuer und will den Brandstifter auszeichnen: „Super, eigentlich wurde nur ein widerrechtlich gebautes Bauwerk abgefackelt. Einen Orden für den Täter“, schreibt er wörtlich auf Facebook.

Die Äußerung des Politikers hat auch bei „Krone“-Lesern für Diskussionsstoff gesorgt. Ein User fordert den sofortigen Parteiausschluss. Es werden aber noch extremere Meinungen gegen die Hass-Postings geäußert: „Ich hoffe, dass all jene, die eine derartige Straftat androhen oder begrüßen, in Haft landen.“

Mittlerweile hat sich Herbert Steyrer, viele Jahre lang Bezirkssekretär der SPÖ-Donaustadt, bei der „Krone“ gemeldet. Und sich entschuldigt. „Die Formulierung mit dem Orden war vielleicht überzogen. Doch ich hatte damit die Hoffnung verbunden, dass nun eine sofortige Räumung der Baustelle erfolgt“, so Steyrer. Das Posting sei seine Privatmeinung gewesen und nicht offizielle Linie der SPÖ. „Selbstverständlich sollten dabei keine Menschen zu Schaden kommen“, sagt er nun. Grundsätzlich sei er ein sehr friedliebender Mensch.

(Bild: krone.at, stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Auch illegale Besetzung selbst erhitzt die Gemüter
Einige „Krone“-User äußern auch Verständnis für den emotionalen Ausrutscher. Unter den Kommentaren sticht immer wieder eine Frage hervor: Warum wurde das illegale Camp nicht längst geräumt? Ein User schreibt: „Da das Ganze illegal errichtet wurde, hätte das die Stadt schon längst räumen müssen, dann wäre es gar nicht so weit gekommen.“ Ein anderer schreibt: „Räumen, ganz einfach, und dann ist der Spuck (sic!) vorbei“. Der Nächste: „Die SPÖ hat keine Berührungsängste mit der Gewalt, jedoch keine Macht.“ Den Kommentaren zufolge würde eine Räumung die Probleme lösen.

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