Droht Personalmangel?

Kindergärten in großer Sorge vor der Omikron-Welle

Steiermark
12.01.2022 16:00

Ungeschützte Kinder, die noch nicht geimpft werden können, und eine ohnehin angespannte Personalsituation: Die Lage in den steirischen Kindergärten und Kinderkrippen könnte aufgrund der Omikron-Welle in den nächsten Wochen alles andere als einfach werden. 

Noch sind die Fallzahlen in der Kindergärten und Kinderkrippen niedrig. Seit einem Monat gibt es in der Steiermark flächendeckend die freiwilligen Lollipop-Tests. Am Dienstag hätte eine erste Gesamt-Bilanz vorliegen sollen - die vollständigen Daten fehlten allerdings noch und dürften erst Ende der Woche vorhanden sein.

Teilnahme an Lollipop-Tests soll steigen
Beim großen Anbieter Wiki gab es bisher erst zwei positive Tests in Graz, heißt es auf „Krone“-Anfrage - die daraufhin gemachten PCR-Tests waren dann negativ. Noch keinen einzigen positiven Fall meldet die Gip-Gruppe. Dort nahmen im Dezember 46 Prozent der Kinder an den Tests teil - Vorstand Peter Schwarz führt das neben anfänglichen Lieferschwierigkeiten auch auf die Ferien zurück. Im Jänner sollten es 60 Prozent der Kinder sein, wobei die Quote unter den einzelnen Häusern zwischen 25 und 98 Prozent schwankt.

Fakten

Folgende Sicherheitsmaßnahmen gelten in den Kindergärten:

  • Dreimal pro Woche freiwillige Lollipop-Tests vor Ort oder zu Hause: Es handelt sich um Antigen- statt PCR-Tests. Die Ergebnisse liegen zwar schnell vor, sind aber ungenauer, wie das Netzwerk Elementare Bildung kritisiert.
  • Die Anwesenheitspflicht im letzten Kindergarten-Jahr bleibt weiterhin ausgesetzt.
  • Externe Personen erhalten nur im Ausnahmefall und mit 3G-Nachweis Zutritt.
  • Wiki empfiehlt seinen Mitarbeitern seit dieser Woche, auch im Gruppenraum FFP2-Masken zu tragen.

Heikel ist die Personalsituation. Diese ist ohnehin angespannt, Corona sorgt seit fast zwei Jahren für große Belastungen, und jetzt könnte Omikron für viele Ausfälle sorgen. „Aktuell laufen alle Einrichtungen im Regelbetrieb. Personalengpässe können durch interne Vertretungsdienste noch kompensiert werden. Allerdings ergeben sich daraus massive Überbelastungen, die Teams stoßen zunehmend an ihre physischen und psychischen Grenzen“, sagt Ulrike Hackinger von Wiki. Ein zentrales Vertretungsteam für Krankenstände wie vor einigen Jahren gibt es nicht mehr.

Auch bei Gip sind, trotz „großem Pool von Vertretungsassistentinnen und fix angestellten Kolleginnen, die einspringen können“, Engpässe möglich. Über einen Springerpool verfügt auch die Stadt Graz. Laut Land Steiermark kann im Notfall auch auf pensionierte Pädagoginnen und Studierende zurückgegriffen werden. 

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