Quarantäne missachtet?

Serbiens Premierministerin kritisiert Djokovic

Tennis
12.01.2022 11:22

In der Causa Novak Djokovic hat sich nun die serbische Ministerpräsidentin Ana Brnabic kritisch über das Verhalten des Tennisstars geäußert. Sie selbst könne weder wissen noch beurteilen, ob Djokovic von seinem positiven Ergebnis wusste, als er sich am Tag nach dem Test ohne Abstand und Maske bei einer Veranstaltung mit Kindern präsentierte. Sollte er als wissentlich positiv Getesteter zu der Veranstaltung gegangen sein, hätte er eindeutig gegen serbische Gesetze verstoßen, so Brnabic.

Die Politikerin wies außerdem darauf hin, dass die Mitteilung von Corona-Testergebnissen über SMS-Nachrichten in Serbien rasch funktioniere. „Wir haben eines der effizientesten Systeme der Welt“, sagte sie.

(Bild: AFP, AP Krone KREATIV)

Das Verhalten von Djokovic nach dem positiven Corona-Test werfe jedenfalls Fragen mit Blick auf mögliche Gesetzesverstöße auf. „Da besteht eine gewisse Grauzone, und Antworten in dieser Hinsicht kann nur Novak geben“, sagte die Politikerin am Dienstagabend dem britischen Fernsehsender BBC.

Novak Djokovic (Bild: APA/AFP/POOL/Kelly Defina)
Novak Djokovic

Djokovic war in der vergangenen Woche am Flughafen in Melbourne die Einreise nach Australien verweigert worden, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Weil die Grenzbeamten ihm allerdings nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde die Entscheidung vor Gericht am Montag gekippt.

Der Sportler selbst hat indes absichtliche Falschangaben in seinen Einreiseformularen und die Gefährdung anderer Menschen bestritten. Fehler im Umgang mit seinem positiven Testergebnis räumte er jedoch ein. Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete Djokovic in seiner Ausführung als „menschlichen Fehler“ seines Agenten, „der sicher nicht absichtlich“ geschehen sei.

Novak Djokovic (Bild: APA/AFP/Greg WOOD)
Novak Djokovic

Der neunfache Australian-Open-Sieger wehrte sich in einer ersten ausführlichen Stellungnahme via Instagram vor allem gegen zwei Vorwürfe: Weder habe er absichtlich eine falsche Angabe gemacht zu seinem Reiseverhalten in den 14 Tagen vor dem Flug ins Gastgeberland der am Montag beginnenden Australian Open, noch habe er im Wissen seines positiven Corona-Tests im Dezember eine Veranstaltung mit Kindern besucht und sich dort ohne Maske bewegt.

(Bild: instagram, krone.at-grafik)

Bei diesem Event am 17. Dezember und damit einen Tag nach „Test und Diagnose“ sei er ohne Maske aufgetreten, habe aber von dem positiven Resultat noch nichts gewusst, räumte Djokovic ein. Er habe am 16. Dezember einen negativen Antigentest gemacht und aus reiner Vorsicht auch noch einen PCR-Test. „Ich hatte keine Symptome und fühlte mich gut und ich erhielt die Nachricht des positiven PCR-Tests erst nach der Veranstaltung“, schrieb Djokovic.

Allerdings gestand der „Djoker“ auch, dass er bei einem Interview mit der französischen Sportzeitung „L‘Equipe“ am 18. Dezember bereits von seinem positiven Testergebnis wusste und den Termin dennoch nicht abgesagt habe. Er habe lediglich Abstand gehalten und seine Maske nur für den Fotografen abgesetzt. „Obwohl ich nach dem Interview nach Hause bin und mich für die vorgeschriebene Dauer in Isolation begeben habe, war das, nach genauerem Nachdenken, eine Fehleinschätzung und ich sehe ein, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen“, schrieb er auf Instagram.

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(Bild: KMM)



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