Österreichs Händler kämpfen mit den Folgen der Lockdowns, den 2G-Regeln und der neuen Kontrollpflicht. Dadurch ging und geht ihnen viel Umsatz verloren. Die staatlichen Hilfen kämen, wenn überhaupt, extrem verspätet an, beklagen namhafte Anbieter. Viele Traditionshäuser bestünden nur noch auf dem Papier.
„Wir haben keine Goldesel in den Filialen stehen. Es brennt der Hut“, meint Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will. Die Geschäfte waren mittlerweile - je nach Region unterschiedlich - bis zu 152 Tage im Lockdown. Für immer mehr Betriebe geht sich das finanziell nicht aus. 2020 sperrten 4040 Händler (fünf Prozent) zu, der Trend setzt sich heuer fort.
Händler riefen Verfassungsgerichtshof an
„Der letzte Lockdown war nicht gerechtfertigt“, erklärt Kastner-&-Öhler-Chef Martin Wäg. Den Firmen ging dadurch bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes verloren. Man werde die Politik zur Rechenschaft ziehen. Deshalb wurde schon im Dezember die letzte Schließung von 62 Händlern beim Verfassungsgerichtshof angefochten. Das Verfahren läuft.
„Wir bleiben auf dem Minus sitzen“, ärgert sich auch Thalia-Geschäftsführerin Andrea Heumann. Im letzten Lockdown habe das Umsatzminus 22 Prozent zu 2019 betragen, und man bekomme keinerlei Entschädigung.
Selbst bei zugesagten Hilfen aus den Jahren 2019 und 2020 spießt es sich. „Außer den Kurzarbeitsgeldern ist bisher kein Geld geflossen“, fasst C&A-Chef Norbert Scheele die Erfahrung vieler zusammen. Sogar in den Oststaaten funktioniere es viel effizienter. „In Deutschland gibt es mehr, und es geht schneller“, ergänzt Fussl-Boss Ernst Mayr.
Gutscheine könnten helfen
Die Branche wünscht sich keine neuen Lockdowns und mehr staatliche Unterstützung. Eine Idee: Gratis-Einkaufsgutscheine für alle.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.