Der Titel bei den US Open im vergangenen Jahr hat Daniil Medwedew gezeigt, wozu er fähig ist. Der Russe hatte im Endspiel den großartigen Lauf von Novak Djokovic gestoppt, und dessen Traum vom „Grand Slam“ im letzten Match zerstört. Medwedew, der im Februar 26 wird, traut sich nun viel mehr zu. „Es hat mir für jedes Turnier danach viel mehr Selbstvertrauen gegeben“, meinte Medwedew am Samstag vor Beginn der Australian Open.
Früher sei er kurz vor Turnierbeginn nervös, besorgt oder auch manchmal zornig geworden. Das habe sich geändert. „Ich weiß jetzt viel mehr, wozu ich imstande bin“, sagte der Vorjahresfinalist, der im Melbourne-Endspiel 2021 Djokovic unterlegen war. „Wenn Novak in der Auslosung bleibt, dann kann ich mir nur ihn im Finale vorstellen“, glaubt Medwedew, der sein Turnier gegen den Schweizer Henri Laaksonen beginnt.
Zverev schottet sich ab
Alexander Zverev, der sich im Vorjahr mit dem Olympiasieg sowie jenem bei den ATP Finals zwei große Titel geholt hat, ordnet dem großen Ziel, endlich auch den ersten Major-Triumph zu holen, alles unter. Und dafür darf er sich nicht mit dem Coronavirus infizieren. Er gehe - abgesehen von zweimal täglich Training - „nirgendwo“ mehr hin, sagte der 24-jährige Deutsche am Samstag in Melbourne angesichts der hohen Infektionszahlen in Australien. „Ich gehe kein Risiko ein. Ich möchte das Turnier so gut wie möglich spielen.“
Zverev befindet sich in der oberen Hälfte der Auslosung und könnte von einer Abschiebung Djokovic‘ profitieren. Zwei Tage vor seinem ersten Auftritt musste Zverev bei einer der üblichen Pressekonferenzen der Spieler aus dem Favoritenkreis natürlich über das Dauerthema Djokovic reden. Nach seinen Erwartungen und Zielen für die Australian Open wurde die deutsche Nummer eins gar nicht mehr konkret gefragt. Zu klar hatte sich der Melbourne-Halbfinalist von 2020 in den vergangenen Wochen dazu geäußert: Nichts Geringeres als den Spitzenplatz in der Weltrangliste und den ersten Grand-Slam-Triumph hat sich der Hamburger für diese Saison vorgenommen - am liebsten gleich in Melbourne.
Der Wien-Sieger ergriff übrigens im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen in der Visa-Posse Partei für Djokovic. „Ich denke, es ist nicht sehr fair für eine Person, hier herzukommen und nicht spielen zu können“, sagte Zverev. „Die australische Regierung und die Regierung Victorias hätten sich im Voraus im Klaren darüber sein müssen, was passieren wird.“
Die Titelverteidigerin bei den Frauen, Naomi Osaka, äußerte sich diplomatisch. „Es ist eine unglückliche Situation. Er ist so ein großartiger Spieler und es ist traurig, dass einige Leute sich wegen dieser Sache an ihn erinnern werden“, meinte die Japanerin.
Die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty spürt einmal mehr die Hoffnungen eines ganzen Kontinents. Seit 1978 Chris O‘Neil hat keine Australierin mehr das erste Major des Jahres gewonnen. „Ich kann nicht mehr machen als es zu versuchen. Wenn es nicht passiert, passiert es eben nicht“, sagte Barty.
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