Asche in Australien
Tonga: Stärkster Vulkanausbruch seit 30 Jahren
Der gewaltige Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai in der Nähe des Inselreichs Tonga war der weltweit stärkste seit 30 Jahren. Seit dem Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991 gab es keine derart heftige Eruption, wie erste Daten zeigen. Hätte sich die Eruption an Land ereignet, dann wären die Auswirkungen „apokalyptisch“ gewesen, sagte der Vulkanologe Shane Cronin im neuseeländischen Radio. Das Ausmaß der Schäden ist indes weiter unklar, Militärflugzeuge erkunden die Lage.
Der Ausbruch in der Südsee habe nach jetzigem Kenntnisstand die Stufe 5 auf dem achtstufigen Vulkanexplosivitätsindex erreicht, im Falle des gigantischen Pinatubo-Ausbruchs sei es Stufe 6 gewesen, erklärte Cronin am Montag dem Sender Radio New Zealand. Der unterseeische Feuerberg ist seit Dezember wieder aktiv. Unklar sei, ob der jüngste Ausbruch den Höhepunkt der Aktivität darstelle, so de Vulkanologe von der Universität Auckland. Es könne auch sein, dass der Vulkan noch mehrere Wochen oder sogar Jahre unruhig bleibe.
Flugzeuge erkunden die Lage
Militärflugzeuge aus Neuseeland und Australien waren am Montag unterwegs in das Gebiet, um die Lage aus der Luft zu erkunden. Die Kommunikationsverbindungen dorthin waren weiter stark beeinträchtigt. Infolge des Seebebens wurde auch ein wichtiges Unterseekabel gekappt, sodass das Internet auf Tonga ausfiel. Speziell zu einigen der abgelegeneren Inseln Tongas konnte seit der Eruption vor zwei Tagen einerlei Kontakt hergestellt werden konnte. Zu Tonga gehören etwa 170 Inseln, 36 davon sind unbewohnt.
Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern will eine zweite Maschine vom Typ Hercules mit wichtigen Hilfsgütern - vor allem Trinkwasser - nach Tonga schicken. Sollte die Landebahn in Tongas Hauptstadt Nuku‘alofa beschädigt sein, könnten die Materialien auch abgeworfen werden, sagte Ardern am Montag vor Journalisten. „Die heute durchgeführten Flüge werden uns dabei helfen festzustellen, wo Bedarf besteht“, betonte Ardern. Ob es Tote oder Verletzte gab, sei weiter unklar.
Warnung durch Gesundheitsschäden durch die Asche
Der Ausbruch am Samstag war Tausende Kilometer weit zu hören. Er löste Flutwellen aus und versetzte viele Pazifik-Staaten in Alarmbereitschaft. Tsunami-Wellen wurden nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan, Alaska und Südamerika registriert. Hilfsorganisationen warnten vor Gesundheitsschäden durch die gewaltigen Aschewolken und rieten den Bewohnern Tongas dazu, Masken zu tragen und nur Wasser aus Flaschen zu trinken.
„Es ist eine schreckliche Zeit, aber Nuku‘alofa steht noch, die Elektrizität wurde in vielen Häusern wiederhergestellt“, teilte Neuseelands Hochkommissar in Tonga, Peter Lund, auf Facebook mit. Die Hauptstadt liege unter einer Schicht aus Vulkanasche. Säuberungsaktionen sollten in dieser Woche beginnen.
Aschewolke erreichte mittlerweile Australien
Die von der Eruption ausgelösten Schwaden aus Asche hätten mittlerweile sogar Australiens Ostküste erreicht, teilte der Wetterdienst Weather Watch New Zealand mit. Die Wolke ziehe nach Westen über Queensland und werde im Laufe des Tages einen Großteil des Bundesstaates bedecken, hieß es.
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