Für Wirbel sorgte der „Krone“-Bericht rund um ein Interview, das Josef Gschwandegger, Spitzenkandidat der FPÖ bei den Wahlen in Waidhofen an der Ybbs, den „Bezirksblättern“ gab. Er bestätigte, das Buch „Mein Kampf“ gelesen zu haben, wies den Besitz aber zurück. Bei der SPÖ und der ÖVP wird sein Rücktritt gefordert.
„Wichtig ist mir festzuhalten, dass ich die unfassbaren Menschheitsverbrechen und Gräueltaten der hinter diesem Buch stehenden Ideologie zutiefst ablehne“, stellte Josef Gschwandegger klar. Weniger klar war zuvor, was er in den Bezirksblättern gesagt hatte. Gegenüber der „Krone“ behauptete der FPÖ-Frontmann, wie berichtet, ungenau zitiert worden zu sein. In den Bezirksblättern stellte er dann richtig, zuletzt das Buch „So sind wir“ von seinem Parteikollegen Christian Hafenecker gelesen zu haben.
In unserem Land gibt es einen Konsens: nein zum Nationalsozialismus! Dieser darf niemals verharmlost werden.
Wolfgang Kocevar, Landesgeschäftsführer der SPÖ
Wirbel um „Mein Kampf“-Lektüre
Ebenso unklar ist auch, ob ein Verfahren gegen den Freiheitlichen eingeleitet wird. „Weder das Lesen noch der Besitz des Buches ist strafbar“, urteilen mehrere Juristen. Zu prüfen sei aber, ob nicht das öffentliche Bekenntnis zum Lesen des Buches einen propagandistischen Wert habe, heißt es.
Es kann nur eine Konsequenz geben: den sofortigen Rücktritt von Josef Gschwandegger als Kandidat der Freiheitlichen!
Bernhard Ebner, Landesgeschäftsführer der ÖVP
Aufforderung zum Rücktritt
Klare Reaktionen kommen indes aus den Parteizentralen von ÖVP und SPÖ. Im Gleichklang wird dort Gschwandeggers Rücktritt gefordert. Dazu wird es laut einem Insider vorerst nicht kommen. Was nach der Wahl passiert, steht angesichts der schwierigen Lage für die FPÖ vor Ort aber ohnehin noch in den Sternen.
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